Schwere Kritik an Brych: „Eintracht wurde übel mitgespielt“

19. Oktober 2024, 18:25 Uhr

© IMAGO/Heiko Blatterspiel

Dr. Felix Brych rückte im Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (2:1) um den Vordergrund. Wurde die SGE um einen Punkt gebracht?

Frankfurt – Die Leistung eines Schiedsrichters lässt sich oft daran messen, wie häufig sein Name in der Berichterstattung nach dem Schlusspfiff erwähnt wird. Je weniger über den Unparteiischen diskutiert wird, desto besser war seine Performance.

Eintracht und die kontroverse Elfmeter-Debatte

Nach dem Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt geriet Dr. Felix Brych ungewollt ins Rampenlicht. Der Schiedsrichter entschied zunächst nach einer zweiminütigen Überprüfung auf einen Elfmeter für Leverkusen (9.), da Junior Dina Ebimbe seinen Gegenspieler Amine Adli berührt hatte. Kurz darauf bekamen die Frankfurter nach einem Zweikampf zwischen Robert Andrich und Omar Marmoush ebenfalls einen Strafstoß zugesprochen (15.).

In der 91. Minute jedoch, als Hugo Ekitiké beim Spielstand von 1:2 aus Frankfurter Sicht den Ball aus nächster Nähe hätte einköpfen können, blieb die Pfeife stumm. Jonathan Tah stürmte von hinten, schob den Eintracht-Stürmer leicht und verhinderte so den Punktverlust. Wurden die Hessen um einen Elfmeter betrogen?

Kevin Trapp äußerte sich am Sky -Mikrofon diplomatisch. „Klar, wir sagen natürlich, man kann und muss den Elfmeter fast pfeifen, weil er (Ekitiké, d. Red.) in der Luft steht und weggeschubst wird“, bewertete der Torhüter, der am Samstag sein Comeback feierte , die Situation und betonte: „Es ist kein richtiges Schubsen, aber er (Tah, d. Red.) fährt den Arm aus, dadurch verliert Hugo das Gleichgewicht.“

Hamann mit scharfer Kritik an Brych

Die TV-Experten Dietmar Hamann und Erik Meijer waren der Meinung, dass Trapp seine Aussage hätte schärfer formulieren können. „Wenn du in der Luft bist, braucht es nicht viel, um aus der Balance zu kommen. Tah schiebt ihn, trifft ihn beim Runterkommen mit dem Stollen an der Seite“, argumentierte Hamann für einen Elfmeter.

Meijer stimmte zu und sprach von Glück für Bayer in dieser Situation: „Wenn du zum Kopfball springst und einen kleinen Push in den Rücken bekommst, dann bist du aus dem Gleichgewicht. In zehn von zehn Fällen köpft er das Ding ohne Körperkontakt rein.“

Hamann ärgerte sich im weiteren Verlauf darüber, dass Brych zuvor zweimal auf den Punkt gezeigt hatte, aber nicht in der Situation zwischen Ekitiké und Tah. Es würden „zu viele Elfmeter gepfiffen“, doch „den einen, den er in der Nachspielzeit geben muss, der wird nicht gegeben“, kritisierte der ehemalige deutsche Nationalspieler. „Die Frankfurter haben einen Elfmeter gegen sich bekommen, der auch keiner war. Ihnen wurde übel mitgespielt.“

Hamann ist mittlerweile überzeugt, dass kurzfristige Änderungen in Bezug auf den Video-Assistenten in der Bundesliga - sofern überhaupt möglich - unvermeidlich sind. „Es zerreißt das Spiel, es macht den Sport kaputt. Es muss etwas passieren, es muss aber schnell passieren. Die Leute haben irgendwann genug“, forderte der TV-Experte eine baldige Reform. Doch vorerst müssen sich alle mit den gegebenen Umständen abfinden.

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