Sieben neue Vereine in der Klasse

Verbandsliga Süd: Hanauer Vereine favorisiert

25. Juli 2018, 09:59 Uhr

Slobodan Komljenovic trainiert Hessenliga-Absteiger Rot-Weiss Frankfurt. Foto: Mithat Gürser

Ein stark verändertes Gesicht zeigt die Verbandsliga Süd in der kommenden Saison. Von den 17 Vereinen sind sieben Klubs neu in der Klasse. Neben Hessenliga-Absteiger Rot-Weiss Frankfurt sind sechs Vereine aus den untergeordneten Gruppenligen aufgestiegen, davon drei über die Aufstiegsrunde.

Der Fußball-Kreis Friedberg ist 2018/19 nicht mehr in der Verbandsliga Süd vertreten. Mit dem FV Bad Vilbel und Türk Gücü Friedberg sind beide Wetterauer Vertreter gemeinsam in die Hessenliga aufgestiegen. Dafür kommt mit Rot-Weiss Frankfurt nach drei Jahren Zugehörigkeit zum Oberhaus mit zwei erfolglosen Teilnahmen an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest ein Traditionsverein zurück. Die letzte Saison verlief insgesamt turbulent und chaotisch, weshalb der Abstieg die logische Konsequenz war.

Mit einem erneut stark umgebauten Kader und einigen vielversprechenden Talenten aus der eigenen U19 wagen die "Roten" den Neubeginn. Dafür wurde mit Ex-Profi Slobodan Komljenovic ein renommierter Trainer verpflichtet, an dessen Seite der spielende Co-Trainer Sven Kunisch steht. "Wir wollen eine ordentliche Runde und eine ruhige Saison spielen", sagt Kunisch und will mit dem neuen Team positive Schlagzeilen schreiben. Sucht man im Teilnehmerfeld nach Favoriten, so kommen dem Betrachter die beiden Hanauer Vereine in den Sinn.

Sowohl Traditionsverein HFC 93 - 1978/79 Mitglied der damaligen 2. Liga Süd - als auch der türkisch geprägte SC 1960, hegen Aufstiegsambitionen. Dafür haben sich beide Stadtrivalen mit namhaften Spielern verstärkt. So kamen zu den 93ern mit Khaibar Amani und Tim Fliess vom SC Hessen Dreieich zwei langjährige Hessenligaspieler. Bei den 1960ern dockten unter anderen Baris Özdemir (Türk Gücü Friedberg) und Aleksandar Mastilovic (SV FC Sandzak) an. Gut vertreten ist die Stadt Rödermark mit weiterhin drei Vereinen.

Neben Germania und der Turnerschaft Ober-Roden ist auch Viktoria Urberach weiter in der Spielklasse und wird auch in der kommenden Runde von Ex-Profi Lars Schmidt trainiert. Den Hochtaunuskreis repräsentieren weiterhin die Usinger TSG und der TSV Vatanspor Bad Homburg. Gerade bei den Kurstädtern war die personelle Fluktuation sehr hoch, der neue Trainer Ibrahim Cigdem (beendete bei Rot-Weiss Frankfurt seine aktive Karriere), holte aufgrund von nur vier verbliebenen Spielern sage und schreibe 21 Neuzugänge.

Bergstraße nicht mehr vertreten

Große Fragezeichen wirft die Frankfurter Balkan-Formation des SV FC Sandzak auf. Nachdem es in den vergangenen Wochen zu einer Umstrukturierung der Klubführung gekommen ist, kann niemand die Stärke der Mannschaft wirklich einschätzen, die am 5. August gegen Hanau 1960 starten soll. Weil die Ex-Jugoslawen bislang noch kein einziges Testspiel angemeldet haben, sind Beobachtungen momentan unmöglich. Der südhessische Raum hat in der Region Darmstadt seine Klubs aus der Bergstraße nach unten abgeben müssen.

Nach dem VfR Fehlheim im letzten Jahr verabschiedeten sich neben dem FC Bensheim mit dem FC Alsbach auch ein Urgestein der Liga Richtung Gruppenliga. Neben Rot-Weiß Darmstadt zählen zur Region Darmstadt auch die Klubs aus dem Odenwald. Unweit der Grenze zu Baden-Württemberg findet in der neuen Saison zwischen der alteingesessenen Eintracht Wald-Michelbach und Neuling SG Unter-Abtsteinach ein echtes Derby statt.

Aus der Gruppenliga Darmstadt aufgestiegen ist der frühere Oberligist Rot-Weiß Walldorf, der aber aufgrund seiner räumlichen Nähe zu Frankfurt (13,5 km vom Bahnhof Louisa) gut zu erreichen ist. Drei der sechs Aufsteiger schafften übrigens den Durchmarsch aus der Kreisoberliga in die Verbandsliga Süd. Neben dem 1. FC Erlensee (Kreis Hanau) waren das noch Eintracht Altwiedermus (Kreis Büdingen) und der FFV Sportfreunde 04 (Kreis Frankfurt).

In der Gruppenliga West profitierten gleich zwei Frankfurter Klubs vom Aufstiegsverzicht von Meister FC Kalbach. Neben den Speuzern freut sich auch die SG Bornheim Grün-Weiss auf ihre Premierensaison in der Verbandsliga. Beide Klubs verfügen über eine enge Sportanlage mit nur einem Kunstrasenplatz. Co-Trainer Daniel Krieg-Lieberich gibt für die "Spaß-Gemeinschaft" das Saisonmotto aus: "Im Orchester der Verbandsliga sind wir die Triangel."

Autor: Pedro Acebes

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