Sinnvolle Schiedsrichter-Methoden und ungewöhnliche Fanutensilien
Tolle Latschen
Früh sein lohnt sich. Am Samstag saß unser Redakteur eine gute Stunde vor dem Spiel mit Dennis Müller zusammen und da fiel ihm die Schuhwahl des Hünfelder Hessenliga-Spielers auf. Der hatte Badelatschen des A-Liga-Aufsteigers TSV Dalherda mit „seiner“ Nummer 31 an. Müllers Kumpel Robin Quell spielt für Dalherda und fragte vor einigen Jahren, ob er Müller nicht ein paar Badelatschen des TSV bestellen solle. Gesagt, getan. Müller trug sie das erste Mal auf der Meisterfahrt mit der SG Barockstadt am Ballermann, was für blutige Füße sorgte. Mittlerweile aber sind sie gut eingelaufen und stehen auf der Rhönkampfbahn allzeit bereit.
Küchenutensilien
Seit einigen Wochen erfreut sich der FC Eichenzell in der Verbandsliga ganz besonderer Fanunterstützung. Sogar bei der ersten Niederlage gegen die SG Klei./Hun./Doh. (1:2) gab es zwei ganz junge Anhänger, die mit einer Trommel bewaffnet waren und immer wieder für Anfeuerungen sorgten. Dabei wurde das Nachwuchsduo durchaus erfinderisch: Auf die Trommel wurde nämlich mit einem Koch- und Nudellöffel geschlagen – dem üblichen Klangerlebnis tat dies aber keinerlei Abbruch. Ebenfalls bemerkenswert: Abgeklatscht wurde auf dem Weg in die Halbzeitpause fairerweise mit beiden Mannschaften.
Falsche Prognose
Zugegeben: Der Kollege Kraus hatte in den vergangenen Wochen mit seinen oft gewagten Prognosen (immer mal) recht behalten. Nicht so am vergangenen Freitag. Da hatte er prophezeit, dass der Fußballfan – sofern er Tore liebt – unbedingt den A-Liga-Schlager zwischen dem KSV Niesig und dem TV Neuhof schauen muss. Vielleicht war er noch zu sehr euphorisiert vom 7:3 zwischen Haimbach und Niesig eine Woche zuvor. Und so kam es, wie es kommen musste – nämlich völlig anders. Ein einziges Törchen entschied das Spitzenspiel zugunsten von Niesig. Schwimmflügel ob der angekündigten Torflut waren jedenfalls nicht nötig. Dafür gab es (charmant) auf die Mütze von beiden Trainern Tobias Eberlein und Christian Auth. „Traust du uns denn taktisch überhaupt nichts zu?“, gingen beide Kraus vor dem Spiel mit einem Schmunzeln im Gesicht an. Spätestens seit dem Freitag tut er das. Ganz sicher...
Acht plus zwei
Die Zeitstrafe sorgt im Seniorenbereich schon manches Mal für Durcheinander. So auch am Freitag in Mackenzell. Dort pfiff die international erfahrene Martina Storch-Schäfer (FT Fulda) das Derby zwischen Mackenzell und Haselbach (3:2) beinahe ohne Fehl und Tadel. Doch als sie den Mackenzeller Maurice Kirst in der 70. Minute eine Zeitstrafe aufbrummte, sorgte das kurz später für Diskussionen. Denn nach acht Minuten fragte Kirst, ob er wieder reindürfe. Storch-Schäfer deutete mit einem Handzeichen: „Los geht’s“. Doch Storch-Schäfer forderte einen Ball, Kirst missverstand die Situation und betrat das Spielfeld unerlaubt. Eine Minute später fiel Storch-Schäfer auf, dass Kirst schon wieder mitspielt und schickte ihn noch einmal für zwei Minuten vom Feld. Rein regeltechnisch eine sich mindestens in der Grauzone befindliche Auslegung. Aber: Die nach diesem Missverständnis im Sinne des Fußballs beste Entscheidung!
Fünf plus drei
Es ist wohl nur in der C-Liga Fulda möglich, am offiziell achten Spieltag sein erstes Saisonspiel zu bestreiten. Siebenmal (!) war die SG Maberzell/Gläserzell II zuvor spielfrei, ehe es gegen Oberrode II nun erstmals um Punkte ging. Rein ergebnistechnisch passte sich die zweite aber der ersten Mannschaft an. Der A-Ligist, der am Wochenende seine siebte Saisonniederlage im siebten Spiel kassierte, ging auch in der Reserve als Verlierer vom Platz. Eine unschöne Szene gab es dabei, als Maberzell/Gläserzells Daniel Zaplata nach einer Ecke mit dem Kopf an den Pfosten prallte. Der erfahrene Schiedsrichter Lothar Henkel wollte eine Gehirnerschütterung des Spielers ausschließen und fragte Zaplata, was fünf plus drei sind. Mit der richtigen Antwort im Rücken durfte der Spieler weitermachen – zumal er den Schiedsrichter wohl auch nicht fragte, ob das hier das WM-Finale ist.
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