Spätstarter Juwara wäre fast bei Chelsea gelandet
Linksverteidiger Mo Juwara spielte in der Jugend beim FC Chelsea vor und hat bei der SG Bad Soden auf Anhieb überzeugt. © Ralf Hofacker
Im August 2023 kam Mo Juwara nach Deutschland und wollte sich über den SV Neuhof für höhere Aufgaben empfehlen. Eine Zeit, auf die er aus unterschiedlichen Gründen ungern zurückblickt. Nach guten Leistungen war der Weg in die Hessenliga eigentlich geebnet: Der Hanauer SC testete den 23-jährigen Linksverteidiger und wollte Juwara gerne verpflichten. „Neuhof hat sich aber quer gestellt und Geld verlangt, das Hanau nicht bezahlen wollte. Das hat mich traurig gemacht“, sagt Juwara.
SG Bad Soden: Juwara hat Probetraining bei FC Chelsea absolviert
Sein Glück war es, dass er im Testspiel gegen die SG Bad Soden mitspielte, Eindruck hinterließ und die Verantwortlichen von einer Verpflichtung überzeugte. „Mein Plan war es eigentlich, in der fünften Liga zu spielen. Das hat leider nicht geklappt, aber der Trainer Lars Schmidt ist sehr gut, das Training macht Spaß und die Mannschaft kümmert sich um mich“, hebt der 23-Jährige die Vorteile bei Bad Soden hervor. Deutschland sei eine gute Plattform für Juwara, der aber auch sagt: „Es ist in der sechsten Liga aber auch schwer, weil nicht so oft Leute zum Beobachten da sind.“ Das Ziel des Linksverteidigers ist klar: So hoch spielen, wie es geht.
Das wäre ihm beinahe auf dem allerhöchsten Niveau gelungen, obwohl Juwara aus fußballerischer Sicht ein Spätstarter ist. Erst mit 16 Jahren begann er, Fußball in einem Verein zu spielen. Und dennoch fragte plötzlich der große FC Chelsea an, weil Juwara auf einem Turnier mit seiner Schulmannschaft die Blicke der Talentscouts auf ihn zog. „Sie haben mich dort drei Monate getestet und sie sagten, dass es ihnen schwergefallen sei, eine Entscheidung zu treffen. Das Problem war, dass ich mehr Training gebraucht hätte, denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde ich nie richtig trainiert“, blickt Juwara zurück. Beim englischen Topklub hätte er mit den heutigen Nationalspielern Conor Gallagher und Reece James gespielt, auch Jamal Musiala spielte zu dieser Zeit in der Chelsea-Jugend.
Ob der Sprung in die fünfte Liga nun mit Bad Soden gelingt? Nach dem 4:0-Erfolg über die SG Bronnzell liegen die Sprudelkicker sechs Punkte hinter dem Tabellenzweiten Hessen Kassel II, haben aber auch ein Spiel weniger als die Regionalliga-Reserve absolviert. Einen weiteren Schritt in die richtige Richtung kann Bad Soden am Donnerstag beim SV Neuhof machen – beim Ex-Verein von Juwara.