Spektakel 2.0 zum perfekten Saisonstart
Erst mit bester Laune, zwischenzeitlich mit ernster Miene und letztlich glücklich: Romeo Andrijasevic hat das Osthessen-Duell in der Verbandsliga mit Eichenzell bei Aulatal gewonnen. © Jonas Wenzel
Die einen, die SG Aulatal , erlebten einen Saisonstart zum Vergessen und verloren gegen den KSV Hessen Kassel mit 0:5. Die anderen, der FC Britannia Eichenzell hingegen einen Start nach Maß beim 6:0 gegen den FSV Dörnberg. Und was ein erstes Spiel mit einem Team machen kann, erlebten beide Seiten. Nach 15 Minuten führte die Britannia im Katzbachstadion, traf erst durch David Heil (3.), dann Marcel Ludwig (11.) und schließlich Philipp Pfeiffer (15.). Die Gäste war einerseits effektiv, andererseits offenbarte der Aufsteiger aber auch kein Verbandsliganiveau. Zu fehlerbehaftet im Spiel und im Kopf noch nicht in der Verbandsliga angelangt präsentierte sich Aulatal. Ein Sebastian Schuch, der krank fehlte, hätte der Defensive gut getan.
So aber war eigentlich nach einer Viertelstunde schon nahezu das Spiel entschieden. Doch Aulatal fing sich und Eichenzell war wohl zufrieden mit dem Spielstand. So war Simon Hennighausen vorbehalten, das erste Verbandsligator in der SGA-Geschichte nach dem ersten geglückten Spielzug der Hausherren zu erzielen. Aulatal war nun besser im Spiel und profitierte von zwei verletzungsbedingten Wechseln Eichenzells in der Viererkette. Daniel Kratz und Elias Martella mussten schon vor der Halbzeit raus, dafür feierte der Grieche Theodosios Gkamanis nach kurzfristiger Verpflichtung sein Debüt für Eichenzell.
Die durcheinandergewirbelte Abwehr hatte nach Wiederbeginn mehr Arbeit zu verrichten, als ihr lieb gewesen sein dürfte. Denn erneut war es Hennighausen, der nach einer Ecke traf (64.) und das Spiel wieder richtig scharf machte. Aulatal war bemüht, schenkte aber den Punkt durch einen erneuten Fehler her. Pfeiffer bekam den Ball in die Füße gespielt und traf aus 16 Metern zum 4:2 (64.). Der Stecker war gezogen, im mittlerweile strömenden Regen konnte Eichenzell auch die Gelb-Rote Karte für Sergio Sosa Perez verkraften (73.). Die Chancen in der Endphase verteidigte der Gast konsequent und erfreute sich am perfekten Saisonstart.
„Wir wollten eine Reaktion auf das Kassel-Spiel zeigen und verschlafen komplett die Anfangsphase. Es sind haarsträubende Fehler, die uns zum Verlierer machen“, konstatierte Aulatal-Trainer Martin Friedrich, der zwei Herzen in seiner Brust schlagen lässt: „Natürlich bin ich enttäuscht, aber andererseits ist es ein Prozess. Mancher Spieler hat vor zwei Jahren noch Kreisliga gekickt, weshalb der Kopf noch nicht ganz so weit sein kann.“ Umso erheiterter war sein Gegenüber Romeo Andrijasevic: „Ich habe eine Mannschaft erlebt, die mehreren Widerständen getrotzt hat. Die zwei Verletzungen haben zu Veränderungen gesorgt, die wir auch noch durch Positionswechsel auffangen mussten. Dann spielen wir 20 Minuten in Unterzahl und bekommen das Ergebnis über die Zeit. Die Jungs wachsen zusammen, aber dennoch ordnen wir die zwei Siege ganz entspannt ein. Denn es hat auch jeder gemerkt, wie schwer es ist. Aulatal hat sich als Einheit präsentiert und wir sind noch nicht vollends gefestigt.“
Die Statistik:
SG Aulatal: Lepper; Piel, Störmer, Quehl, Kurz – Bambey, Hahl (76. Honstein) – Fischer, Hennighausen, Krapp (76. J. Eckhardt) – L. Eckhardt. FC Britannia Eichenzell: Grösch; Martella (44. Röhrig), Kratz (42. Gkamanis), Ströder, Dugan – Sosa Perez, Milenkovski – Reith, Ludwig (84. Fuchs), Heil – Pfeiffer (74. Lüdicke). Schiedsrichter: Tim Rüppel (SV Balhorn). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 David Heil (3.), 0:2 Marcel Ludwig (11.), 0:3 Philipp Pfeiffer (15.), 1:3 Simon Hennighausen (21.), 2:3 Simon Hennighausen (53.), 2:4 Philipp Pfeiffer (64.). Gelb-Rote Karte: Sergio Sosa Perez (73., Eichenzell).
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