Spektakel nur aus verbaler Sicht

KOL Mitte: Lehnerz III verdient sich 0:0 bei FT

09. September 2017, 16:05 Uhr

FT-Coach Romeo Andrijasevic hofft, dass sein Team zeitnah wieder die spielerische Linie findet. Foto: Max Lesser

Nein, spielerisch hatte das vermeintliche Schlagerspiel der Kreisoberliga Mitte zwischen FT Fulda und dem TSV Lehnerz III am Samstag wahrlich wenig zu bieten. Attraktiver geriet nach dem leistungsgerechten 0:0 dagegen der verbale Schlagabtausch während und nach dem Spiel.

Beide Trainer waren nach Abpfiff doch ganz schön erhitzt, und auch aus den Reihen der Spielern war gut zu vernehmen, dass das Spiel nicht schön, aber sehr intensiv gewesen sei, gerade auch was das gesprochene Wort anging. "Es war null Spielfluss drin. Ständig war das Spiel unterbrochen, teilweise wegen Kleinigkeiten. Und es wurde andauernd gemeckert", brodelte es in Lehnerz-Coach Daniel Martella.

Martella sprach zu Recht von einem verdienten Punktgewinn für seine Farben, "auch wenn natürlich bitter ist, dass wir die beste Chance des Spiels beim Elfmeter durch Joshua Wyne nicht nutzen konnten." In Minute 18 war das, und letztlich sollte der verschossene Strafstoß auch der einzige Höhepunkt an diesem Tag an der Magdeburger Straße bleiben: In der Entstehung war Robin Sorg durchgebrochen und konnte erst von Christian Auth unfair gestoppt werden. "Das war in etwa so, als hätte Moses das Meer gespalten", tadelte FT-Coach Romeo Andrijasevic in süffisanter Weise seine Abwehr. Glück für die Turner, dass der Schuss von Wyne im Abschluss schwach war und Sebastian Hüter den Nachschuss richtig stark parierte.

Von FT indes kam nicht viel. Gefahr ging fast nur durch Standards und lange Bälle aus. "Wir haben in den letzten zwei, drei Spielen den Mut verloren zu spielen", haderte Andrijasevic, dessen Team seine beste Möglichkeit eigentlich erst zwei Minuten vor Schluss hatte, als Jan Schäfers Schuss nur ganz knapp am Tor vorbeistrich. "Ohne FT zu nahe treten zu wollen: Dafür, dass die aufsteigen wollen, war das schon sehr dünn. Da kam ja aus dem Spiel heraus gar nichts", gestand Daniel Martella, den die vielen Unterbrechungen ob der teilweise nicht konsequenten Linie des Referees Markus Zinn (Lauterbach) nervten: "Es kam überhaupt kein Spielfluss zustande, es wurde nur gemeckert. Spaß hat das nicht gemacht."

Romeo Andrijasevic nahm das Zuspiel seines Gegenübers dankend auf: "Die haben doch gleich von Anfang an gemeckert, dass wir uns ständig beschweren und nur Langholz spielen würden. Dabei haben die Lehnerzer mit dem Gemecker angefangen und letztlich auch viele lange Bälle gespielt. Wir haben nur entsprechend reagiert und ich habe dann auch gerne meinen Senf von draußen dazugegeben."

Erfreuliches gab es immerhin in Sachen Personalien: Maximilian Balzer feierte auf Lehnerzer Seite nach seiner Knie-OP sein Comeback, dazu gönnte Daniel Martella auch noch Youngsters wie Lukas Gemming und Franz Ruppel 90 Minuten. "Ich musste heute ein bisschen puzzlen, da ich noch zwei Urlauber hatte", erklärte der Spielertrainer, der allerdings Jan Rummel, Bruder des Borussen-Stürmers Dominik, früh wegen einer Zerrung runternehmen musste. / hall

Die Statistik:

FT Fulda: Hüter; D. Möller, Auth, Kollmann, Weber, Schäfer, Lofink, Zimmermann, Link, F. Möller, Röhm - Vetter, Gropp, Seifert.
TSV Lehnerz III: Wiegand; Gemming, Balzer, Kraus, Dippel, Roth, Martella, Ruppel, Rummel, Wyne, Sorg - Larbig, Geisendörfer, Kogut.
Schiedsrichter: Markus Zinn (Lauterbach). Zuschauer: 100. Besonderes Vorkommnis: Joshua Wyne (Lehnerz III) scheiterte mit Foulelfmeter an Sebastian Hüter (18.).

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