Sportliche Misere und Ärger mit den Anwohnern
Für den FV Horas und Demir Baran ist die aktuelle Situation zum Haareraufen. Bald wird allerdings nicht mehr am bisherigen Sportgelände mit der charakteristischen Mauer gespielt. Doch der neue Kunstrasenplatz bereitet schon jetzt Ärger. Per Flugblatt (rechts) äußerten dortige Anwohner ihre Kritik an den Plänen. © Charlie Rolff, Tino Weingarten
Acht Neuzugänge – darunter Spieler mit Erstliga-Erfahrung in ihren Heimatländern – gewann der FV Horas in der Winterpause. Für Außenstehende ein klares Zeichen: Horas will aufsteigen. „Nach außen war das vielleicht so, aber wir hatten dieses Ziel nie. Für uns ist die Gruppenliga die attraktivste Klasse“, unterstreicht der langjährige FVH-Spieler Andre Winter, der im Sommer die Sportliche Leitung übernommen hat.
Die Rückrunde war aus Horaser Sicht auch ohne Aufstiegsambitionen eine große Enttäuschung. Als schlechtestes Rückrundenteam fiel der FVH von Platz zwei auf neun. „Das Quäntchen Glück, das wir in der Hinrunde hatten, war dann nicht mehr auf unserer Seite“, erzählt Winter. Und das Glück scheint noch nicht zurück zu sein: Zum Saisonstart wurden alle fünf Spiele verloren, zuletzt gab es das kuriose 4:5 gegen die SG Oberzell/Züntersbach, als eine Führung in der Nachspielzeit noch völlig aus der Hand gegeben wurde .
Gruppenliga: Sportliche Horas-Misere und Ärger mit den Anwohnern
Der Hauptgrund für die Misere laut Winter: große Personalprobleme durch Corona-Erkrankungen, Verletzte und Urlauber. So standen am vergangenen Sonntag zwei Spieler sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Mannschaft in der Startelf und spielten fast 180 Minuten lang. Auch Winter selbst, der vor anderthalb Jahren die damalige vierte Mannschaft zum Titel ballerte, musste bereits eingewechselt werden.
„Der Kader ist eigentlich groß genug und gut, aber die Mannschaft konnte sich bislang nicht einspielen“, erklärt der Sportliche Leiter, der aufgrund von zurückkehrenden Urlaubern aber optimistisch ist, dass die Trendwende und damit der Klassenerhalt gelingt. Ganz richtungsweisend wird das Spiel heute (19.30 Uhr) bei ebenfalls schwach gestarteten Ehrenbergern. Trainer Sejo Kolic, der sich bei einem erneuten Negativerlebnis selbst hinterfragen würde, genießt jedenfalls weiterhin das Vertrauen. „Mannschaft und Vorstand stehen hinter Sejos guter Arbeit. Wir wollen mit ihm weitermachen“, unterstreicht Winter.
Als wären die sportlichen Probleme nicht schon gravierend genug, schwebt ein anderes Thema über dem FVH. Ein neues Sportgelände – ein Ort wurde bereits gefunden – soll errichtet werden. Wäre da nicht die Kritik von einigen dortigen Anwohnern, die per Flyer und einer kleinen Petition ihren Ärger kundtun. „Wir stehen in ständigem Austausch mit der Stadt. Irgendjemand ist immer gegen ein neues Bauprojekt, egal ob Parkbank oder Sportplatz. Aber gerade was das Thema Lautstärke angeht, wäre es mit dem neuen Sportplatz ganz anders als jetzt mit viel mehr umliegenden Häusern.“
Am Sonntag (14 Uhr) kommt es in Hofbieber zum Verfolgerduell gegen Großenlüder. Der Sieger kann sich zunächst mal oben festsetzen. So wie die SG Johannesberg, wenn sie ab 15 Uhr in Lütter gewinnt – der Neuling war zuletzt dreimal sieglos.
Bitte melde Dich an, oder registriere Dich, um Kommentare schreiben zu können