Startrekord dank toller Moral

Hessenliga: TSV Lehnerz schlägt Dreieich nach Rückstand 3:1 - Fotostrecke

12. September 2015, 16:59 Uhr

Alexander Scholz (vorne) verursachte zunächst einen Handelfmeter, kurz vor Schluss sorgte der 23-Jährige dann für die Entscheidung.

Es war eine schwere Geburt, am Ende hat der TSV Lehnerz sein Hessenliga-Heimspiel gegen den SC Hessen Dreieich aber trotz 0:1-Rückstandes verdient mit 3:1 gewonnen. Der Erfolg demonstrierte auch, dass die Moral in der Lehnerzer Mannschaft intakt ist.

Henry Lesser freute sich aus einem Grund ganz besonders über den Sieg gegen die Hessen: "Wir haben in den ersten beiden Hessenliga-Spielzeiten noch nie so viele Punkte nach acht Spielen gehabt wie heute. Diese Rekordmarke war unser klares Ziel."

Zunächst allerdings deutete nichts auf diesen neuen Bestwert hin: Der vor der Saison noch mit hohen Ambitionen in die Saison gestartete Aufsteiger aus Dreieich verbarrikadierte sich hinten und suchte sein Heil in Kontern über den afghanischen Nationalspieler Khaibar Amani, die allerdings wirkungslos blieben. Die Lehnerzer taten sich ihrerseits mit der defensiven Spielweise des Gegners äußerst schwer, dazu war zu wenig Bewegung im TSV-Team vorhanden. Bitter, dass die Lehnerzer sogar in Rückstand gerieten: Scholz hatte einen Schuss von Daniele Fiorentino beim Grätschen mit der Hand erwischt, den schmeichelhaften Führungstreffer vom Punkt erzielte der frühere Offenbacher Christian Pospischil (36.). Die Lehnerzer hatten im ersten Durchgang lediglich eine ernsthafte Torchance aufzuweisen, als Christian Eckerlin bei seinem Heimdebüt Doppelpass mit Renato Tusha gespielt hatte, sein Schuss aber übers Tor ging (16.).

"In der Pause gab es dann ganz schön Zunder. Wir waren bis dahin zu statisch", verriet Stürmer Dominik Rummel, der Mitte der ersten Hälfte einen Schlag auf den Knöchel bekam, aber auf die Zähne biss. Gut so: Nach einem Freistoß von Patrick Schaaf, den SCD-Keeper Maurice Paul prallen ließ, setzte Rummel nach und wurde von Niko Opper umgesenst, obwohl der Ball schon auf dem Weg war, ins Seitenaus zu rollen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Patrick Schaaf kompromisslos (65.). Danach war das Selbstvertrauen und der Spielwitz in den Lehnerzer Reihen geweckt, sodass Rummel nur vier Minuten später nach einer schönen Kombination über Mistretta und Tusha mit einem sehenswerten Schlenzer die Führung besorgte.

Die Hessen wirkten danach sichtlich angeknockt und man gewann den Eindruck, dass statt Lehnerz der Gegner aus Dreieich am Mittwoch 120 Minuten im Hessenpokal unterwegs war. So kam nichts mehr aufs Tor von Benedikt Kaiser, während Alexander Scholz in der Schlussminute per Kopf nach einer Ecke sogar das 3:1 besorgte. "Es war wichtig, dass wir mal einen Rückstand gedreht und Moral bewiesen haben. Dreieich war allerdings auch bisher unser schwächster Gegner, wir mussten dieses Spiel einfach gewinnen" befand Patrick Lesser.

Der Sportliche Leiter der Lehnerzer, Dirk Schütrumpf, berichtete indes von einem Sportgerichtsverfahren am Freitag in Grünberg in der Causa Sebastian Bartel. Der hatte beim Ligaerfolg vor Wochenfrist in Stadtallendorf nicht auf dem Spielberichtsbogen gestanden, aber trotzdem gespielt. "Der Stadtallendorfer Antrag ist aber abgewiesen worden, da Sebastian in der Spielerliste stand und nicht gesperrt war. Die Spielwertung von 3:0 bleibt bestehen", betonte Schütrumpf.

Lehnerz: Kaiser; Kress, Sonnenberger, Breunung - Schaaf, Scholz - Lesser, Mistretta (86. Sarvan), Tusha, Eckerlin - Rummel (84. Vogt).
Dreieich: Paul; Wosiek (75. Weiss), Opper, Brüdigam, Kohl - Velemir (80. Lagator), Pospischil - Amiri, Klein (72. Özdamar) - Amani, Fiorentino.
Schiedsrichter: Patrick Haustein (Buseck).
Zuschauer: 300.
Tore: 0:1 Christian Pospischil (36., Handelfmeter), 1:1 Patrick Schaaf (65., Foulelfmeter), 2:1 Dominik Rummel (69.), 3:1 Alexander Scholz (90.).

Autor: Christian Halling

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