Steinbach lässt sich vorführen
Hessenliga: Ohne Gegenwehr 0:7
Die ersten Überraschungen gab‘s schon vor dem Anpfiff: Julian Rohde und Petr Kvaca hießen die „Opfer“, die dem vollen Kader des SV Steinbach zum Opfer fielen. Trainer Karl-Josef Müller hatte sich letztlich für Markus Schaub in der Innenverteidigung entschieden, im zentralen Mittelfeld agierte er zudem mit drei Sechsern, so sollten Cino Schwab, Michael Wiegand und Petr Paliatka immer wieder Dreiecke bilden, um die starke Zentrale Stadtallendorfs in den Griff zu bekommen.
Doch daran scheiterte Steinbach in Gänze: Die Eintracht zeigte sich auf dem großen Kunstrasen extrem spielfreudig und ballsicher, einzig im letzten Spieldrittel wirkte die Elf von Dragan Sicaja zuweilen etwas verspielt, weswegen das Halbzeitergebnis auch erträglich blieb. 2:0 hieß es da. Zunächst holte Mittelstürmer Del Angelo Williams sehr geschickt einen Foulelfmeter gegen Markus Schaub heraus, den Erdinc Solak sicher verwertete (14.), dann legte Williams das Leder perfekt seinem Rechtsaußen Damijan Heuser auf, der keine Mühe hatte (25.). Stadtallendorf hatte durchaus die Möglichkeit, das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben, aber gerade Laurin Vogt fehlte das notwendige Schussglück.
Münkel scheitert früh
Und auch in der zweiten Halbzeit war Stadtallendorf in der Chancenauswertung extrem nachlässig, aber nie überheblich, weswegen es dennoch für fünf Treffer reichen sollte. Steinbachs ärmste Sau am Platz, Torwart Marco Motzkus, verhinderte ein deutlich höheres Ergebnis. Besonders schön anzusehen waren die Treffer von Kapitän Vidakovics, der sich nach einem Eckball gefühlte fünf Meter in die Luft schraubte (74.) und Valon Ademis zweiter Treffer, als er per Seitfallzieher aus acht, neun Metern akrobatisch ins verwaiste Tor einschießen konnte (77.).
Müller war nach dem Spiel freilich bedient, sprach von "einem gebrauchten Tag" und haderte vor allem mit Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten. Schwab verglich das Spiel mit der 1:7-Pleite bei Rot-Weiss Frankfurt, auch diesmal habe die Bereitschaft zur Rückwärtsbewegung vollkommen gefehlt, Stadtallendorf machte Steinbach vor, wie man kämpft und beißt. Auch der ungewohnte Kunstrasen wollte Schwab nicht als Ausrede gelten lassen und hofft nun, dass die Mannschaft bis nächste Woche - dann gastiert eben jenes Rot-Weiss Frankfurt am Mühlengrund - wieder etwas in die Spur findet.
Und Steinbach? Hatte zwei gute Möglichkeiten, um dem Spiel eine andere Wendung zu geben: Schon nach drei Minuten spielte Sebastian Bott, der nach 27 Minuten aus taktischen Gründen für Rohde weichen musste, Florian Münkel frei, dessen Abschluss TSV-Keeper Hrvoje Vincek unter den Augen vom gebürtigen Stadtallendorfer und Ex-Nationaltorhüter Eike Immel klasse parierte. Kurz vor der Pause hätte zudem Daniel Hanslik für den Anschluss sorgen können, seinen Kopfball klärte allerdings Kevin Vidakovics auf der Torlinie für den geschlagenen Vincek (36.). Das war es aber auch schon, der Rest glich einem Trauerspiel, in dem Steinbach quasi nie den Ball hatte.
Die Statistik:
Stadtallendorf: Vincek - Gaudermann, Vidakovics, Völk, Dinler - Arifi, Bartheld (75. Schudy) - Heuser, Solac, Vogt (67. Vujica) - Williams (67. Ademi).
Steinbach: Motzkus - Bott (27. Rohde), Schaub, Trabert, T. Wiegand - M. Wiegand, Schwab, Paliatka (79. Ludwig) - Hanslik (62. Kvaca), Dimitrijevic - Münkel.
Schiedsrichter. Volker Höpp (FSV Dauernheim).
Zuschauer: 350.
Tore: 1:0 Erdinc Solak (14., Foulelfmeter), 2:0 Damijan Heuser (25.), 3:0 Del Angelo Williams (51.), 4:0 Del Angelo Williams (57.), 5:0 Kevin Vidakovics (74.), 6:0 Valon Ademi (75.), 7:0 Valon Ademi (77.).