Steinbach mit dem großen Coup
Hessenliga: 3:2-Sieg gegen Watzenborn-Steinbeg
„Ich bin überglücklich, dass wir hier gewonnen haben. Vielleicht war es nicht ganz verdient, aber unverdient war es auf keinen Fall“, strahlte Steinbachs Trainer Karl-Josef Müller nach dem Coup. Mit einer kämpferischen Energieleistung und den Toren zum richtigen Zeitpunkt zog der SVS dem nominell besser besetzten Gegner den Zahn. Watzenborn-Steinberg blieb spielerisch einiges schuldig, was allerdings auch dem taktisch klugen und defensiv disziplinierten Verhalten der Schwarz-Weißen geschuldet war.
Zu Beginn lief es wie erwartet – und zwar Richtung Tor von Marco Motzkus; allerdings wurden die Gastgeber nicht wirklich gefährlich. Anders Steinbach: Mit dem ersten konstruktiven Angriff ging die Müller-Elf in Führung. Paliatka hatte sich auf dem linken Flügel weggeschlichen, das Anspiel kam, und Paliatkas präzise Flanke landete am langen Pfosten bei Münkel, der per Flugkopfball traf (16. Minute). Auf dieses Tor fand der Favorit lange keine Antwort. Steinbach stand weiterhin geschickt, und Teutonia wurde nur mit Standards und hohen Bällen gefährlich. Die Pausenführung für Steinbach war verdient, und nach dem Wechsel ging es in diesem Muster weiter. Allerdings fanden die Steinbacher vorne zu selten statt, und in der Defensive erlahmten allmählich die Kräfte - es ergaben sich Lücken. So kam Watzenborn-Steinberg durch den eingewechselten Korzuschek zum 1:1-Ausgleich (77.). Die Freude darüber währte nicht lange. Praktisch im Gegenzug spielte Michael Wiegand den Ball perfekt zu Kvaca in die Gasse. Der Tscheche blieb im Abschluss eiskalt und zimmerte den Ball herrlich mit dem Außenrist zum 1:2 (78.) in die lange Ecke.
Von diesem Wirkungstreffer erholten sich die Mittelhessen nicht mehr. Die „Lähmung“ der Platzherren nutzte Steinbach zum endgültigen Knockout. Sehenswert kombinierten sich die Gäste in den Strafraum, bis der eingewechselte Toskovic frei war, der zu Marius Müller querlegte. Der ehemalige Fuldaer Borusse musste den Ball nur noch zum 1:3 einschieben (86.). Der Anschlusstreffer zum 2:3 (90.) - Michael Wiegand traf ins eigene Netz – war nur ein Schönheitsfleck. „Dieser Sieg ist für einen kleinen Verein wie Steinbach nicht selbstverständlich“, freute sich „Kalle“ Müller nach der Partie.
Die Statistik
Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin – Spang, Henn, Reho (70. Günther), Auer – Hofmann, Cecen – Koyuncu, Goncalves (60. Amachaibou), Lemke (60. Korzuschek) – Markus Müller.
SV Steinbach: Motzkus – Tom Wiegand (81. Schwab), Bott, Trabert, Yildiz – Michael Wiegand, Schaub (66. Toskovic), Paliatka – Kvaca, Dimitrijevic – Münkel (60. Marius Müller).
Schiedsrichter: André Klein (Frankfurt).
Zuschauer: 584.
Tore: 0:1 Florian Münkel (16.), 1:1 Tim Korzuschek (77.), 1:2 Petr Kvaca (78.), 1:3 Marius Müller (86.), 2:3 Michael Wiegand (90., Eigentor).