Stürmer-Casting: Finden Manchester City und Marmoush zusammen?

09. Januar 2025, 07:36 Uhr

© IMAGO/Jürgen Kessler

Manchester City hat Omar Marmoush im Visier. Eintracht Frankfurt muss sich auf einen möglichen Abgang des Superstars vorbereiten.

Frankfurt - Am Mittwochabend um 18.13 Uhr nahm der Tag aus Sicht von Eintracht Frankfurt noch eine Wendung. Sky-Reporter Florian Plettenberg berichtete: „Derzeit finden konkrete Verhandlungen zwischen Manchester City und dem Management von Omar Marmoush statt.“ Damit wird deutlich, dass der Star der Hessen ernsthaft von den Citizens umworben wird. Doch könnte der „X-Faktor“ nun eine entscheidende Rolle spielen? Möglicherweise beginnt das Transfergeschäft jetzt erst richtig an Fahrt zu gewinnen .

Omar Marmoush ist einer von drei möglichen Neuzugängen bei Manchester City.

Nach exklusiven Informationen von fussball.news ist der Ägypter nur einer von drei Spielern, die der englische Spitzenklub in Betracht zieht. Obwohl vieles darauf hindeutet, dass die Causa Marmoush Priorität hat, ist sein sofortiger Wechsel nicht gesichert. Trainer Pep Guardiola muss den 25-jährigen Stürmer erst von seinem Projekt überzeugen. Experte Jan Aage Fjörtoft fragt sich, ob Marmoush mit einer Rolle als Ersatzspieler hinter Erling Haaland zufrieden wäre. Nach einer beeindruckenden Hinrunde mit 30 Scorerpunkten in 24 Pflichtspielen ist er der unangefochtene Star in Frankfurt. Vom Stammspieler und Toptorjäger zum Rotationsspieler in einem Team voller Stars – kann er sich dort neu behaupten?

Diese Entscheidung fällt am Verhandlungstisch zwischen Manchester City und dem Management von Marmoush. Die Eintracht bleibt wachsam und überlegt, wie sie einen kurzfristigen Abgang des Superstars kompensieren könnte. Obwohl bis Mittwochabend noch kein Angebot vorlag, denkt der aktuelle Tabellendritte intensiv über dieses Szenario nach. Hugo Ekitiké könnte mehr Verantwortung übernehmen, während ein Talent wie Can Uzun eine Chance bekäme. Farés Chaibi könnte in die Zentrale rücken, Igor Matanovič durch mehr Spielzeit an Sicherheit gewinnen oder Mario Götze wieder als Spielmacher agieren – das sind nur einige der möglichen Szenarien.

Krösche muss auf einen möglichen Marmoush-Abgang vorbereitet sein.

Allein auf diese Optionen zu setzen, wäre riskant. Sportvorstand Markus Krösche muss für den Ernstfall gerüstet sein. Die Eintracht strebt eine Qualifikation für den internationalen Wettbewerb an und will im Optimalfall den dritten Platz in der Bundesliga verteidigen. Ohne den schnellen und torgefährlichen Marmoush sind diese Ziele schwer zu erreichen. Ein adäquater Ersatz im Angriff müsste daher schnell gefunden werden, und ein Teil der Ablösesumme, die deutlich über dem Marktwert von 60 Millionen Euro liegen sollte, reinvestiert werden. Arnaud Kalimuendo von Stade Rennes war bereits vor einem Jahr im Gespräch. Experten sehen in ihm mehr Potenzial als in Ekitiké, er könnte sofort eine Verstärkung sein.

Lange Zeit schien es, als müsste Krösche diese Überlegungen erst im Sommer anstellen. Doch kurz vor dem Start der Restrunde beim FC St. Pauli kommt diese Entwicklung zur Unzeit. Die Dynamik des Transfermarkts zeigt sich daran, dass Marmoush am vergangenen Sonntag noch im Testspiel in Mainz (1:3) dabei war. Waren die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht so weit fortgeschritten ? Oder hatten die Verantwortlichen bereits eine Ahnung von den bevorstehenden Ereignissen? Berichte aus Ägypten, die den Wechsel als sicher vermeldeten, wurden zunächst ignoriert. Doch nun droht der Abgang tatsächlich.

Krösche möchte den Kader zusammenhalten – kann er an diesem Plan festhalten?

Am Dienstag erklärte Krösche in einer Pressekonferenz, dass der Plan sei, den Kader zusammenzuhalten. Er fügte jedoch hinzu: „Natürlich gibt es extreme Situationen. Diese muss man dann neu bewerten. Allerdings muss schon etwas Außergewöhnliches passieren.“ Sollte City ein „außergewöhnliches“ Angebot machen, das die Schmerzgrenze überschreitet, könnte dies die Situation ändern.

Oder bleibt der Sportvorstand der Hessen standhaft und widersteht den üblichen Mechanismen des Geschäfts ? Es wäre ein mutiger Schritt, einem Verein wie Manchester City die Stirn zu bieten und auf das Sommer-Transferfenster zu verweisen. Die Personalie Marmoush sorgt jedenfalls für Aufregung im Umfeld des Traditionsklubs. Wie das Ringen um ihn ausgeht, lässt sich derzeit nicht seriös vorhersagen.

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