Sven Janssen: "Eine konkrete Zielvorgabe gibt es nicht"
Kreisoberliga Frankfurt: Neuer Kalbach II-Trainer im Interview
Sven, die Saison mit Blau-Gelb endete mit dem Klassenerhalt, aber mit dem kuriosen Torverhältnis von 100:106 Toren. Wie ist das zu erklären?
Wir hatten nach vorne eine sehr gute Offensivabteilung. Die Mannschaft konnte sich zuvor über drei Jahre einspielen. Es kamen immer wieder Verstärkungen wie Sebastian Gaese, Deniz Dogan, Amin Asli und Karim Bökenkamp, die ja etliche Tore schon geschossen hatten. Wir hatten auch ein sehr gutes Mittelfeld, welches ihnen gut zugearbeitet hat. 100 Tore sind super, aber 106 Gegentore waren letzte Saison eindeutig zu viel.
Warum hast Du dich zum Wechsel zu Kalbach II entschieden?
Grundlegend wollte ich mich persönlich wie auch sportlich noch einmal verändern. Es kam zu guten Gesprächen mit Karol Drynda, Holger Trautmann und Lukas Höll. Wir haben sofort festgestellt, dass wir die gleiche Philosophie vertreten. Das neue Konzept in Kalbach sieht vor, mit vielen jungen Spielern zu arbeiten und das war ja auch bei Blau-Gelb so. Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und Kalbach ist für mich die beste Adresse.
Am 1. Spieltag erwartest Du die Blau-Gelben zum Heimspiel. Ein kurioser Auftakt?
Am 1. Spieltag gleich gegen den alten Verein zu spielen, das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Nun ist es so gekommen. Nichtsdestotrotz wird es ein Spiel sein wie jedes andere auch. Es wird enorm schwierig werden, weil beide Mannschaften gut aus der Sommerpause starten wollen. Aber man weiß ja nie so genau, wo man steht und von daher freuen wir uns auf dieses Duell. Nicht nur weil es Blau-Gelb ist, sondern weil es der Auftakt zur neuen Saison ist.
Was sind die Ziele von Kalbach II?
Das muss man jetzt erstmal sehen. Wir wollen uns die Mannschaft in den sechs Wochen Vorbereitung anschauen und uns als Team finden. Dann müssen wir schauen, wie wir in die Saison starten. Eine konkrete Zielvorgabe gibt es so nicht, außer nicht abzusteigen. Wir wollen ordentlichen Fußball spielen und das Maximum aus der Mannschaft rausholen. Von Spiel zu Spiel wollen wir uns weiterentwickeln, das ist unser Ziel für diese Saison.
Wie wird die Zusammenarbeit und Durchlässigkeit mit dem Gruppenliga-Team ablaufen?
Man hat sofort in den ersten Gesprächen festgestellt, wohin der Weg des FC Kalbach gehen soll. Wir wollen Spieler für die Erste Mannschaft entwickeln. Karol Drynda hat vier Jahre lang die Zweite Mannschaft betreut und gecoacht. Dabei hat er eine Super Arbeit geleistet und hat es sich absolut verdient, die Erste Mannschaft zu übernehmen. Er hat die Mannschaft damals schon entwickelt und diesen Schritt wollen wir auch jetzt gemeinsam gehen. Wir wollen Kalbach II voranbringen und Spieler für die Gruppenliga-Mannschaft entwickeln. Das hat man sofort in den ersten Trainingseinheiten gesehen, dass es ein sehr enger Kontakt zwischen dem kompletten Trainerteam ist. Ich denke, dass die Zusammenarbeit wunderbar funktionieren wird.
Ist die Kreisoberliga stärker als letztes Jahr? Griesheim 02 statt Fechenheim - die Aufsteiger Heddernheim, Union Niederrad und Saz Rock ersetzen die Absteiger BSC, TSG 51 und Rödelheim.
Das wird sich erst noch zeigen. Es wird wieder sehr ausgeglichen werden. Für mich kristallisiert sich noch nicht dieser Topfavorit heraus. Abzuwarten ist auch, wie sich die starken Aufsteiger einfinden. Heddernheim hat eine souveräne Saison gespielt, auch Union Niederrad und Saz-Rock werden nicht gegen den Abstieg spielen. Es kommt natürlich auch auf den Start an. Aber grundsätzlich halte ich die Kreisoberliga Frankfurt für die wahrscheinlich stärkste KOL in Hessen. Es wird eine ganz spannende Saison und wir freuen uns darauf.