Tonic statt Tonio, weil der Verband schlampte

22. November 2023, 14:51 Uhr

Weidenhausens Tonio „Tonic“ Binneberg, hier im Duell mit Hünfelds Jemal Kassa (blau), hat eine amüsante Namensgeschichte. © Siggi Larbig

„Der heißt nicht Tonic, sondern Tonio.“ Echt jetzt? Dabei steht auf allen offiziellen Fußball-Portalen, dass Tonic Binneberg beim SV Adler Weidenhausen spielt.

Die Fans des SV Adler Weidenhausen hatten neulich Aufklärungsarbeit zu leisten. Wiederholt traf Tonic Binneberg in der Hessenliga für die Adler – und torgranate.de bediente sich eben am Namen, der offiziell eingetragen ist. Die Empörung kam umgehend über die Social-Media-Kanäle. „Er heißt nicht Tonic, sondern Tonio.“ Wie denn nun?

Zwei Anrufe später, erst bei Weidenhausens Fußball-Abteilungsleiter Stefan Stederoth und schließlich bei Binneberg selbst, herrscht Klarheit. „Die Geschichte fängt schon zu Juniorenzeiten an. Damals wurden Anträge noch per Hand ausgefüllt“, erklärt Stederoth. Binneberg, gebürtig aus Reichensachsen und beim dortigen Sportverein aktiv, wechselte aufgrund der Auflösung der Mannschaft nach Weidenhausen. Die Formulare wurden zum Hessischen Fußball-Verband geschickt – und zurück kam der Spielerpass mit dem Namen Tonic Binneberg. „Irgendwie hat da einer was falsch gelesen“, nimmt es Binneberg mit Humor.

Hessenliga: Tonic oder Tonio Binneberg beim SV Adler Weidenhausen

Seinen wirklichen Namen Tonio vermisst er schon längst nicht mehr. „Den Spitznamen hatte ich beim Fußball dann weg und mittlerweile gehört er dazu“, meint der Defensivspieler, der von Änderungswünschen absah. Auch, als er im Sommer vom SV Reichensachsen erneut zu den Adlern wechselte. Noch ehe der SVR seine Mannschaft aus der Verbandsliga zurückzog , entschied sich Binneberg gemeinsam mit Marius Jung für den Gang zum Hessenligisten und fühlt sich pudelwohl am Chattenloh. „Ich habe zuvor nie höher als Gruppenliga gespielt und musste mich erst akklimatisieren“, erläutert der 27-Jährige.

Statistiken beweisen das. Schon auf drei Saisontore kommt Binneberg. Dabei agiert er als Innenverteidiger. „Nach Standards fällt halt mal ein Ball auf den Kopf oder den Fuß“, macht er keinen großen Hehl daraus und erfreut sich am derzeitigen Lauf von vier Siegen in Folge: „Aktuell macht‘s richtig viel Spaß. Wir erhalten nun die Punkte für unsere guten Leistungen, die uns zuvor verwehrt waren.“ Im letzten Spiel des Jahres am Samstag (14.30 Uhr) gegen Waldgirmes soll der fünfte Streich folgen. Um die Schwere der Aufgabe weiß Binneberg – trotz der Siege zuletzt gegen Spitzenteams wie Friedberg , Alzenau und Hünfeld . „Wir hatten nichts zu verlieren, nun aber schon. Es treffen zwei Teams aufeinander, die in der Liga bleiben wollen. Fakt ist, dass wir ein Heimspiel haben und unsere Werte auf den Platz bringen wollen.“