Torfestivals mit Störgeräuschen

B-Liga Fulda: Margretenhaun II will sich durchhangeln

14. August 2018, 07:00 Uhr

Prinzipientreu und unverwüstlich: Die 13. Saison von Dennis Reiter (in weiß) als RSV-Reservecoach stellt wieder mal einen neun Reiz dar. Foto: Marzena Seidel

Wer Lust auf viele Tore hat, der ist bei der zweiten Mannschaft des RSV Margretenhaun derzeit genau an der richtigen Adresse. In den ersten vier Saisonspielen in der B-Liga Fulda schepperte es im Schnitt neunmal pro Spiel. Trainer Dennis Reiter kann dem Torreigen allerdings nicht so viel Positives abgewinnen.

4:8 gegen Kerzell/Löschenrod II, 0:6 bei Horas II, 7:5 gegen FT Fulda II und zuletzt 1:5 gegen Eichenzell/Löschenrod II, so lauteten die jüngsten Margretenhauner Ergebnisse. So steht man mit 12:24 Treffern und drei Zählern auf Rang zehn, direkt vor Schweben II übrigens, das 0 Spiele, 0:0 Tore und 0 Punkte aufweist.

„Tore schießen bekommen wir ganz gut hin. Aber hinten ist das natürlich eine Katastrophe bisher“, so Reiter. Die fetten Jahre seiner Reserve, die 2016 noch in der A-Liga gekickt hat, scheinen in Reiters 13. (!!!) Saison als Coach dieser Mannschaft vorbei: „Das ging vor ein paar Jahren mit dem freiwilligen Verzicht auf die Ficht-Brüder los. Mittlerweile kommen immer mehr berufs- und verletzungsbedingte Ausfälle hinzu. Mit Sebastian Schäfer und Max Gutmann müssen zwei Langzeitausfälle in der Ersten ebenfalls von uns aufgefangen werden“, schildert Reiter sein Dilemma. Zwei bis drei Spieler aus dem Reservekader würden sich manchmal nur im Training blicken lassen.

Trotzdem ist Reiter motivierter denn je und zeigt keinerlei Verschleißerscheinungen: „Wir sind ja vor der Saison von der Rhön-Staffel in die Fuldaer Klasse umgruppiert worden. Eigentlich dachte ich, die Liga wäre schwächer. Bisher hat sich dieser Eindruck aber nicht erhärtet. Für mich stellt die Klasse einen neuen Reiz dar, wobei wir bis zum Winter uns erst einmal durchhangeln müssen.“ Punkte sollten bis dahin trotzdem einige aufs Konto kommen, „wenn wir es einfach mal schaffen, dass nicht immer ein anderer Spieler einen Totalausfall hat.“ Gegen Kerzell/Löschenrod II sei unter Normalform demnach etwas dringewesen.

„Das hintere Drittel anführen“, so lautet das Saisonziel Reiters, der dabei auch auf Prinzipien setzt: „Bei mir haben Spieler, die im Training sind, immer Vorrang in Sachen Startelf. Die Spieler, die ein höheres Niveau aufweisen, aber nie trainieren oder mit glasigen Augen an den Platz kommen, wie zum Beispiel am vergangenen Sportfestwochenende geschehen, setze ich erst mal auf die Bank oder nehme sie erst gar nicht mit. Da kann die Personalmisere noch so groß sein."

Autor: Christian Halling

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