Torwartpatzer: Das ärgert Toppmöller nach Eintracht-Pleite
Frankfurt - Am Samstagvormittag gegen 9.16 Uhr klingelte das Telefon von Dino Toppmöller. Auf dem Display des Trainers von Eintracht Frankfurt tauchte der Name von Jan Zimmermann auf. Der Torwarttrainer der Hessen musste Toppmöller die Botschaft überbringen, dass Kapitän und Schlussmann Kevin Trapp die Partie gegen den FSV Mainz 05 verpassen wird. „Kevin klagte über Gliederschmerzen und lag flach“, so der Chefcoach.
Santos boxt sich den Ball ins eigene Tor
Dadurch rückte Kaua Santos erstmals seit seinem spektakulären Einsatz gegen den FC Bayern München (3:3) am 6. Oktober ins Tor der Eintracht. Der Brasilianer erlebte jedoch einen gebrauchten Tag. Beim ersten Treffer spielte er Ellyes Skhiri unter starker Bedrängnis an. Dem Tunesier unterlief ein technischer Fehler, er schaufelte das Leder in Richtung des eigenen Gehäuses. Santos verschätzte sich bei dieser Bogenlampe völlig und boxte sich den Ball erst an die Latte und von dort aus ins eigene Netz (16.) .
In der zweiten Halbzeit nahm Santos einen Rückpass von Abwehrchef Robin Koch auf. Er wollte wieder kurz rausspielen, doch das Zuspiel missriet völlig. Mainz reagierte schnell: Den ersten Schuss ließ Santos noch in die Mitte abprallen, doch dann staubte Paul Nebel (58.) eiskalt ab. Der Katastrophentag für Santos war somit perfekt. Toppmöller kritisierte später: „Das erste Tor ärgert mich. Wir haben gesagt, dass wir den Sechser nicht anspielen, wenn er Druck hat. Da sind die Mainzer sehr gierig.“
Toppmöller kritisiert vor allem den ersten Gegentreffer
Es ist ein ganz schmaler Grat, auf dem der 21-Jährige teilweise wandelt . Sportvorstand Markus Krösche hatte Mitleid mit Santos. Der 44-Jährige wollte deshalb aber nicht den Stab brechen über den 44-Jährigen: „Kaua hat Entscheidungen getroffen, die nicht so gut waren. Es passiert bei jungen Spielern, dass sie Fehler machen. Aber sie werden daraus lernen. Das macht ihn nur noch stärker.“
Krösche erinnerte an das späte Remis gegen Viktoria Pilsen (3:3) in der Europa League. Damals verschätzte sich Santos beim letzten Gegentreffer und segelte an einer Flanke vorbei. Auch daraus sei er gestärkt herausgekommen. Außerdem hatte die Eintracht unabhängig dieser beiden Böcke auch genug Chancen, um das Duell gegen Mainz in eine andere Richtung zu lenken. Die Stimmung war nach Schlusspfiff dementsprechend betrübt im Lager der Hessen.
Eintracht hat immer noch eine gute Ausgangsposition für das Jahr 2025
Der Flow ist weg, die Tabelle ist enorm eng zusammengerückt. An der Spitze ist die Luft extrem dünn. „Wenn du oben bleiben willst, dann darfst du nicht so viele einfache Fehler machen“, erkannte Krösche. Die Anzahl der individuellen Patzer ist in den vergangenen Partien sprunghaft angestiegen. Toppmöller und sein Team müssen nun die richtigen Schlüsse ziehen. Die Ausgangsposition bleibt mit 27 Punkten und Rang drei für den Start des Jahres 2025 eine gute.