Mit dem 1:0 gegen die FSG Dipperz/Dirlos am Freitagabend hat sich der SV Müs auf Rang zwei geschoben. Der Platzsprecher äußerte dies lautstark, Wohnig hingegen wollte es gar nicht hören. „Es ist natürlich schön. Allerdings vergessen wir nicht, dass wir vergangene Saison am vorletzten Spieltag erst die Klasse gehalten haben. Das muss in jedem Kopf sein. Die Mannschaft lacht schon, weil ich immer nur den Blick nach unten habe“, sagte der SVM-Coach, der deshalb nur zu gut weiß, dass sein Team nun 16 Punkte Vorsprung auf den drittletzten Platz hat. Entsprechend stolz ist Wohin auf seine Truppe, die schlicht „befreit aufspielen soll“.

Das tat Müs über weite Strecken gegen Dipperz/Dirlos. Die Hausherren waren das aktivere Team, bestimmten den Gegner, wenngleich vor dem Tor die Gier fehlte. Auf dem nassen Geläuf waren allen voran Fernschüsse das probate Mittel, aufregend wurde es allerdings nur im Strafraum. Julian Kellers Kopfball parierte „DiDi“-Keeper Marcel Röder stark per Fuß, Maurice Weitzel verfehlte knapp und Gianluca Götze schlenzte an die Latte. Die Tempoläufe über die Außenpositionen fanden derweil selten einen Abnehmer in der Mitte, während die Gäste bei Lukas Hohmanns Freistoß auf sich aufmerksam machten.

Kreisoberliga: SV Müs minimalistisch gegen FSG Dipperz/Dirlos

Es dauerte bis zur zweiten Halbzeit, ehe Müs die Belohnung erhielt. An der Führung beteiligt: Noah Hubl, der der überragende Mann am Platz war. Als Abräumer, Spielgestalter und in den Abschlüssen war Hubl immer zur Stelle und eroberte nach 51 Minuten tief in der gegnerischen Hälfte den Ball, so dass Julian Keller nur noch vollstrecken musste. „Noah hat Qualitäten. Er war bärenstark, nachdem die vergangenen beiden Spiele „nur“ gut von ihm waren. Er verstärkt den Kader ungemein“, meinte Wohnig über den Neuzugang aus Großenlüder. In der Folgezeit verpasste Müs den zweiten Treffer – und offensiv harmlose Gäste kamen deshalb doch noch zu Ausgleichschancen. Alexander Balz verpasste in der Schlussphase das 1:1, das zuvor schon Müs‘-Torwart Dennis Dietrich bei einer Ecke verhinderte.

Bleibt die Frage, was Dipperz/Dirlos mit der Saison anstellt. Im Mittelfeld der Tabelle ist die FSG zu finden, der Abstand nach oben und unten groß. „Angesichts der personellen Lage müssen wir zufrieden sein“, schilderte Trainer Anton Balz, der einmal mehr selbst mitwirkte. „Dabei will ich das eigentlich gar nicht. Allein die Tatsache, dass Jungs wie Sebastian Bullemer und Maximilian Rosada fehlen zeigt auf, dass wir in der Offensive derzeit wenig auf die Kette bekommen. Wir wollen über schnelle Außen und einen Dreiersturm kommen, aber es fehlt das Personal dafür. Blöd nur, dass wir durch ein solchen Gegentor verlieren. Ansonsten kann es auch 0:0 ausgehen.“

Die Statistik: SV Müs: Dietrich; Gerk, Möller, Treidler, Otterbein – Sander, Hubl, Gärtner, Götz – Keller, Weitzel (Christen, Eidmann). FSG Dipperz/Dirlos: Röder; Stock, Müller, J. Burkart, Breitung – Hohmann, Leibold – Lepa, Goldbach, Weber – Al. Balz (S. Burkart, An. Balz, Yaogo). Schiedsrichter: Rüdiger Juling (SG Rückers). Zuschauer: 100. Tor: 1:0 Julian Keller (51.). Zeitstrafe: Lukas Hohmann (90.+3, Dipperz/Dirlos).