Traum von Pokal-Überraschung gegen Drittligist lebt 70 Minuten

13. November 2024, 20:54 Uhr

Max Stadler (Dritter von rechts) traf gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden zur Führung für den SV Steinbach. Foto: Charlie Rolff

Der Traum von der faustdicken Überraschung im Fußball-Hessenpokal lebte beim SV Steinbach rund 70 Minuten. Gegen Drittligist Wehen Wiesbaden hielt der Hessenligist lange Zeit gut mit, doch der Favorit setzte sich letztendlich durch.

Binnen eines Jahres durfte Fußball-Hessenligist SV Steinbach zwei Highlights im Hessenpokal erleben: Nachdem im März Regionalligist Kickers Offenbach im Mühlengrund gastierte (1:6) , reiste nun mit dem SV Wehen Wiesbaden sogar ein Dritt- und letztjähriger Zweitligist an. Dass das Wetter allerdings überhaupt nicht mitspielte und es den gesamten Spieltag regnete, schreckte zwar einige Zuschauer ab und so erreichte der SVS keine vierstellige Kulisse, rund 700 Fußballfans hatten den Weg an den Sportplatz trotzdem gefunden.

Steinbach stellt Drittligist Wehen Wiesbaden vor große Probleme

Und die sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn der Hessenligist, bei denen Kapitän Alexander Reith wieder fit war, machte es dem Drittligisten sehr schwer, stand defensiv lange Zeit sehr sicher und setzte offensiv immer mal Nadelstiche – und das erfolgreich: Nach einem Ballgewinn schaltete der SVS über Carlo Yanez um, der setzte Max Stadler in Szene. Der Steinbacher Stürmer traf flach ins linke Eck und ließ den Mühlengrund von einer Pokal-Überraschung träumen (24.). Allerdings reagierte Wehen Wiesbaden schnell auf den Rückstand, traf durch Torjäger Fatih Kaya zum Ausgleich (30.) und hatte danach eine Phase, in der es minütlich im Steinbacher Strafraum brannte. Doch Francesc Pino Puig, der Stammtorhüter Philipp Bagus zum zweiten Mal in Folge vertrat, reagierte zweimal glänzend.

Nach dem Seitenwechsel brachte Kaya den Favoriten schnell in Führung (49.), Wehen Wiesbaden verpasste es aber, auf dem immer mehr zur Matschpiste mutierenden Geläuf die Vorentscheidung zu erzielen. Tarik Gözüsirin und Moritz Flotho waren der am nächsten, doch Gözüsirin traf mit feinem Schlenzer nur die Latte, sein Teamkollege köpfte den Abpraller aus einem Meter neben das Tor (63.). Deutlich mehr Zielwasser hatte Flotho neun Minuten später intus, als er von Doppeltorschütze Kaya bedient wurde und trocken den dritten Treffer markierte (72.). Der SV Steinbach verpasste es wegen misslungener Steckpässe, Wehen Wiesbaden vor größere Probleme zu stellen. So war das Weiterkommen des Favoriten, dessen Viertelfinalgegner am 27. November zwischen Blau-Gelb Marburg und Kickers Offenbach ermittelt wird, verdient, aber aufgrund des großen Steinbacher Kampfes mit sehr viel Arbeit verbunden.

„Nach dem Tor haben die Jungs angefangen, an etwas zu glauben, was vielleicht unmöglich schien“, sagte SVS-Trainer Petr Paliatka, der sich über eine Sache ärgerte: „Es ärgert mich, dass ich zwei Spieler nicht einsetzen konnte, obwohl sie es verdient gehabt hätten.“ SVWW-Trainer Nils Döring dankte dem SV Steinbach für die Gastfreundschaft: „Es war hier eine sehr schöne Atmosphäre und ein toller Pokalfight. Das wollten wir eigentlich vermeiden, aber meine Mannschaft hat die Bedingungen super angenommen und seriös gespielt.“

SV Steinbach – SV Wehen Wiesbaden 1:3 (1:1). SV Steinbach: Pino Puig; Hildenbrand, T. Wiegand, Neacsu – Hartung (57. Wittke), Kehl (46. M. Wiegand), Paliatka jr., Brähler (67. Jung) – Yanez (57. Koch), Stadler, Reith (76. Weitz). SV Wehen Wiesbaden: Brdar; Carstens (61. Fechner), Luckeneder, Janitzek – Johansson, Kiomourtzoglou (61. Taffertshofer), Gözüsirin, Greilinger (84. Nink)– Franjic (71. Bätzner) – Flotho (80. Farouk), Kaya. Schiedsrichter: Tim Waldinger (TSV Rauschenberg). Zuschauer: 700. Tore: 1:0 Max Stadler (24.), 1:1 Fatih Kaya (30.), 1:2 Fatih Kaya (49.), 1:3 Moritz Flotho (72.).

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