Tritt der Dino wirklich ab?
Hessenliga: Marco Motzkus hört in Steinbach auf
So ganz schlüssig, ob denn wirklich komplett Schluss sein soll, ist sich Motzkus nämlich anscheinend noch nicht. Konkret hört sich das so an: „Erst mal höre ich auf. Ich bin aber schon lange genug dabei, um zu wissen, dass sich bis Juni, Juli immer noch was verändern kann“, so der Familienvater, der anfügt, „dass ich jetzt in einem Alter bin, in dem man ruhig mal einen Schritt rückwärts machen kann.“
Unterhält man sich dann länger mit Motzkus, dann spürt man, dass das Feuer immer noch in ihm brennt. Auch wenn er sagt, „Stand heute ist Schluss“, folgen Worte, die durchaus auch die Möglichkeit eines anderen Weges erkennen lassen. „Der Aufwand ist nicht das Problem. Ich habe immer gerne Fußball gespielt, und da gehört ein gewisser Aufwand nunmal dazu. Was ich mir nur schwer vorstellen kann, sind zwei Dinge: dass ich mal unterhalb der Gruppenliga spielen möchte und dass ich irgendwo Spielertrainer werde. Als Torwart von hinten heraus das Spiel zu dirigieren ist aus meiner Sicht nicht wirklich möglich, zumal man sich auf sich selbst konzentrieren muss.“
Für das tatsächliche Karriereende spricht, dass Motzkus eine neue Leidenschaft gefunden hat – natürlich im Fußball. Der Steinbacher Keeper trainiert die F-Junioren der DMS Haunetal, in der auch sein neunjähriger Sohn spielt. „Das macht mir eine Menge Spaß, den Jungs gewisse Dinge zu zeigen und etwas mit auf den Weg zu geben. In der Winterpause hatte ich zudem das Erlebnis Mini-WM, als wir mit der Geschwister-Scholl-Schule für Russland angetreten sind. Es war irre, wie die Kinder da mitgefiebert haben. Es könnte also durchaus sein, dass ich für längere Zeit Jugendarbeit übernehme.“
Die Erfahrung von Motzkus kann für den Nachwuchs nur von Vorteil sein. Nachdem er bei der DMS Haunetal begonnen hatte, wechselte er im B-Jugendalter zum FV Horas. Dort spielte er zehn Jahre auch bei den Senioren. 1998 schaffte Motzkus im Team unter Trainer Uwe Brehler den Aufstieg in die Gruppenliga.
2001 folgte der Wechsel zum RSV Petersberg. Elf Jahre verbrachte der Torwart am Waidesgrund, erlebte während dieser Zeit ein halbes Dutzend Trainer. Auch hier gab es große Erfolge wie der zweimalige Aufstieg in die Verbandsliga. Erst 2005 unter Spielertrainer Alexander Vorndran, dann 2008 unter Rolf Gollin.
2012 lockte ihn schließlich Karl-Josef Müller nach Steinbach. Dort gelang ihm sein größter sportlicher Erfolg, als er 2016 erheblichen Anteil am Aufstieg in die Hessenliga hatte. In Hessens Eliteliga hat Motzkus bislang in allen Spielen im Tor gestanden, die der SV Steinbach dort absolviert hat.
„Steinbach war und ist eine super Zeit. Aber wie gesagt: Irgendwann kommt vielleicht auch die Zeit, kürzerzutreten oder etwas anderes zu machen“, hinterlässt auch der abschließende Satz von Motzkus durchaus einen zwiespältigen Eindruck. Eines kann der Torwart aber mit absoluter Gewissheit sagen: „Einen anderen Verein habe ich definitiv nicht.“
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