Türk Gücü gleicht in der Nachspielzeit der Nachspielzeit aus

30. November 2024, 09:24 Uhr

Türk Gücü Friedberg verpasste zwar den Sprung auf Platz zwei, rettete aber in letzter Sekunde einen Punkt gegen den VfB Marburg. © Charlie Rolff

Türk Gücü Friedberg hat in der auf Freitagabend vorverlegten Heimpartie gegen den VfB Marburg nach der Erfolgsserie der letzten Wochen den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz der Hessenliga verpasst, jedoch durch einen Treffer in der Nachspielzeit nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand noch ein 3:3 (1:2) erzwungen.

Die Gäste aus Mittelhessen überraschten auf dem teilweise gefrorenen Kunstrasenplatz am Burgfeld mit einer aggressiven Spielweise und gingen nach einem Abspielfehler von Friedbergs Patrick Schorr früh in Führung. Mirco Geisler zog aus 35 Metern ab und überwand TGF-Torhüter Felix Koob (7.).

Hessenliga: Türk Gücü rettet Unentschieden in letzter Sekunde

Türk Gücü reagierte mit einem Freistoß von Schorr an die Latte, fehlte aber ansonsten der Zugriff zum Spiel. Die „Schimmelreiter“ legten nach einer Ecke nach, als Mica Hendrich im dritten Versuch auf 0:2 erhöhte (27.). Nach einem Foulspiel an Alija Izberovic verkürzte Toni Reljic, der sein 100. Ligaspiel für Friedberg absolvierte, per Foulelfmeter auf 1:2 (39.). Nach dem Seitenwechsel führte ein erneuter Ballverlust der Gastgeber zu einer Kontersituation, die Hendrich zum 1:3 vollendete (50.). Der angeschlagene TGF-Torjäger Noah Michel musste nach 57 Minuten gegen Nicola Jürgens ausgewechselt werden, Friedbergs Trainer Enis Dzihic stellte auf ein 3-4-2-1-System um. 

Nach einer Flanke von Schorr köpfte Reljic zum 2:3 ein (68.) und hielt das Spiel offen. Der in der 66. Minute eingewechselte Marburger Nicolas Strack leistete sich in der 88. Minute eine Tätlichkeit und somit waren die Friedberger in der langen Nachspielzeit in Überzahl. Dzihic brachte mit Julian Dudda noch einen kopfballstarken Spieler und selbst Torhüter Felix Koob stürmte mit vor. Aus den angezeigten sechs Minuten wurden acht Minuten Nachspielzeit und mit der letzten Ecke gelang dem eingewechselten Demyan Imek aus dem Gewühl heraus das 3:3 (90.+8). Friedbergs Trainer Enis Dzihic war am Ende froh über den Punkt: „Ich habe gerade in der Runde gesagt: Wer weiß, für was der Punkt gut sein wird. Das ist auch für die Moral ganz wichtig. Die drei Gegentore resultierten aus unseren Fehlern. Marburg hat auf dem rutschigen Kunstrasenplatz gut verteidigt. Im Endeffekt nehmen wir den Punkt so mit.“

Marburgs spielender Co-Trainer Kevin Kaguah fand den späten Ausgleich bitter: „Wir haben gefighted und hatten sehr gute Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Der Schiedsrichter hat sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt, aber acht Minuten spielen lassen. Am Ende macht Friedberg den Lucky Punch, für uns fühlt sich das wie eine Niederlage an.“

Türk Gücü Friedberg: Koob; Izberovic, Letica (77. Metzler), Usic, Bhatti - Henrich (90.+4 Dudda), Vetter - Schorr, Reljic, Yikilmaz (73. Imek) - Michel (57. Jürgens). VfB Marburg: Purbs; Enobore, Starostzik, Kaguah, O.Schmidt - Hendrich, Pfalz, Lang (78. F.Schmidt), Sedy - Freese (90.+6 Kamenskiy), Geisler (66. Strack). Schiedsrichter: Dominic Dylka (SG Kiebitzgrund). Zuschauer: 234. Tore: 0:1 Mirco Geisler (7.), 0:2 Mica Hendrich (27.), 1:2 Toni Reljic (39./Foulelfmeter), 1:3 Mica Hendrich (50.), 2:3 Toni Reljic (68.), 3:3 Demyan Imek (90.+8). Rote Karte: Nicolas Strack (Marburg, 88.) wegen Tätlichkeit.