TuS Hornau: Fußballtrainer soll Jugendliche missbraucht haben

13. Oktober 2024, 10:59 Uhr

Ein Missbrauchsskandal erschüttert den Jugendfußball in Hessen. © dpa/Uwe Anspach

Der Jugendfußball in Hessen wird von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Ein Trainer des TuS Hornau soll mindestens vier Minderjährige sexuell missbraucht haben. Seit Sommer sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Polizeipräsidium Westhessen in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärt, soll ein 28-jähriger Jugendtrainer des TuS Hornau , dessen erste Seniorenmannschaft seit Sommer in der Hessenliga spielt , in mindestens vier Fällen männlichen Minderjährigen sexuell genähert sowie diese zum Konsum von Betäubungsmitteln veranlasst zu haben. Die Ermittlungen laufen seit Mai diesen Jahres, seit dem 14. August sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Hessen: Fußballtrainer soll Jugendliche missbraucht haben

Die Taten sollen sich zwischen 2022 und 2024 zugetragen haben. „Die Jungen sollen seinerzeit nicht in der Lage gewesen sein, sich gegen den wesentlich älteren Beschuldigten, der ihr Fußballtrainer im Verein war, zur Wehr zu setzen“, heißt es in der Presseerklärung. Der TuS Hornau hat mit großer Bestürzung auf die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Jugendtrainer reagiert: „Wir haben unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe reagiert und den betreffenden Trainer mit sofortiger Wirkung von allen seinen Aufgaben entbunden. Am 11.10. haben wir gemeinsam mit der Kriminalpolizei Wiesbaden die Eltern über die Vorfälle in einer Veranstaltung informiert.“

Wie der Verein schreibt, soll der Trainer im Bereich der A- und B-Junioren im Verein tätig gewesen sein. „Die TuS Hornau e.V. steht für ein respektvolles und verantwortungsvolles Miteinander, und die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen hat für uns oberste Priorität“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung, und fügt an: „Unser Verein verurteilt jegliche Form von Gewalt und Missbrauch auf das Schärfste. In Zusammenarbeit mit unseren Kindeswohlbeauftragten und den Fachstellen der Polizei werden wir alles tun, um diesen Fall aufzuklären.“

Der Fall erinnert an den eines ehemaligen Jugendtrainers von Drittligist SV Wehen-Wiesbaden , der wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung sowie der Herstellung von kinder- und jugendpornografischer Inhalte in 69 Fällen zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt wurde. Wegen eines Verfahrensfehlers – das Gericht hatte bei einer Zeugenaussage die Öffentlichkeit ausgeschlossen und später nicht wiederhergestellt – wird es einen zweiten Prozess gegen den Ex-Jugendtrainer geben.

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