Tusha und Sonnenberger versagen die Nerven

Hessenpokal: Lehnerz verabschiedet sich in Allendorf

09. September 2015, 20:05 Uhr

Renato Tusha versagten vom Punkt die Nerven.

Nach einem wahren Krimi, mit allem was der Pokal so zu bieten hat, ist der TSVLehnerz im Hessenpokal ausgeschieden: Nach Elfmeterschießen musste sich der Favorit beim FCEderbergland geschlagen geben. 4:4 hieß es nach 90 und 120 Minuten, ehe der Außenseiter im Elfmeterschießen nervenstärker war.

Damit haben die Lehnerzer eine historische Chance liegen lassen, denn im Viertelfinale daheim gegen Lohfelden wäre bestimmt einiges möglich gewesen. TSV-Coach Henry Lesser ließ wieder mit einer Dreierkette spielen: Rechts sollte Bartel zumachen, links Sonnenberger, und in der Zentrale spielte Niklas Breunung. Im Vergleich zum 3:0 in Stadtallendorf ließ der Trainer diesmal Mistretta (nicht dabei), Kress, Scholz und Lesser (alle drei auf der Bank) draußen.

19 Minuten lang sah es nach einer ganz lockeren Sache für Lehnerz aus: Der Hessenligist war von Beginn an präsent, hatte alles im Griff und führte verdient dank der klasse Vorarbeit von Patrick Schaaf, der im Strafraum vier Mann stehen ließ und quer auf Torschütze Rummel legte.

Umso unverständlicher, dass der TSV danach den Faden verlor, als Ederbergland nach einer Ecke per Kopf ausglich – es war der erste Ball, der Richtung TSV-Tor kam. Jetzt zeigten sich Schwächen in der Defensive, die der klassentiefere Verbandsligist kurz danach sogar zur Führung nutzte. Nur gut für Lehnerz, dass nach Foul an Tusha ein Freistoß von Patrick Schaaf so abgefälscht wurde, dass der Ball die Richtung veränderte und Keeper Hartmann so absolut chancenlos war.

Nach der Pause spielte sich dann fast alles im Mittelfeld ab, wobei Ederbergland die besseren Chancen hatte. Das 3:2 drei Minuten vor Schluss war für Lehnerz die Quittung und der Startschuss für eine unglaubliche Schlussphase. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse: Erst flankte Vogt, und Schlussmann Hartmann flutschte der Ball durch die Hände; Dominik Rummel stand am langen Pfosten und köpfte ein. Und als dann Kemal Sarvan in der Nachspielzeit die Lehnerzer Führung gelang, da schien alles gelaufen. Aber von wegen: Ederbergland schoss in allerletzter Sekunde das 4:4 und rettete sich in die Verlängerung. Die Beetwiese bebte.

Erst in der Verlängerung wurde Lehnerz seiner Favoritenrolle zumindest wieder phasenweise gerecht. Der TSVhatte jetzt die besseren Möglichkeiten,das Tor gelang aber nicht.

In der 120. Minute wechselte Trainer Henry Lesser dann den Torwart für das Elfmeterschießen: Aykut Bayar kam für Benedikt Kaiser. Doch wie schon bei Holland bei der WM und bei Greuther Fürth vor drei Jahren im DFB-Pokal ging dieser Schachzug in die Hose.

Ederbergland: Hartmann; Holzapfel, Mohr, Kovacevic (90. Taskiran), Ricka, Möllmann, Karge, Buividavicius (67. Guntermann), Wolff, Gora (81. Todt), Nolte.
Lehnerz: Kaiser (120. Bayar); Bartel, Breunung, Sonnenberger, Sarvan, Say, Eckerlin (86. Scholz), Lesser, Vogt (99. Lesser), Tusha, Rummel.
Schiedsrichter: Timo Ide (Frielendorf). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Dominik Rummel (11.), 1:1 Pavel Ricka (19.), 2:1 Daniel Gora (24.), 2:2 Patrick Schaaf (32.), 3:2 Manuel Todt (87.), 3:3 Dominik Rummel (89.), 3:4 Kemal Sarvan (90.+1), 4:4 Dominik Karge (90.+2). Elfmeterschießen: 0:1 Rummel, 1:1 Karge, Sonnenberger scheitert an Hartmann, 2:1 Nolte, 2:2 Schaaf, 3:2 Wolff, 3:3 Lesser, 4:3 Ricka, Tusha scheitert an Hartmann.

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