Daniel und Thomas beim FV Horas

Typ Abwehrmaschine: Die Fabrizius-Cousins

30. Dezember 2020, 09:54 Uhr

Mit Haken und Ösen: Daniel (grau) und Thomas Fabrizius (rot) sind in der Defensive beheimatet und agieren gerne zweikampfbetont. Fotos: C. Rolff

Oft werden die Leistungsträger einer Mannschaft auf die Topscorer im Team beschränkt. Was aber ist mit den Spielern, die keinen auffälligen Spielstil haben, einen hohen Stellenwert besitzen oder in der Kabine immens wichtig sind? Wir schauen auf die oft vergessenen Helden in der Mannschaft. Heute im Fokus: Daniel und Thomas Fabrizius vom Gruppenligisten FV Horas.

Der FVH steht als Aufsteiger in der Gruppenliga für Unterhaltung. Dank guter Techniker wie Patrick Lesser oder Mark Zentgraf auch zurecht. Doch in der Defensive tummeln sich mit den Fabrizius-Cousins zwei, die den Laden hinten dicht halten. Und die daran enorm viel Freude haben. „Ein gewonnener Zweikampf kann genauso geil sein wie ein wichtiger Pass“, stellt Daniel heraus. Der 21-Jährige ist der Ältere der Fabrizius’, 17 Monaten liegen zwischen seiner Geburt und der von Thomas. Und weil beide alterstechnisch so eng beieinander liegen, ist ihr Weg seit Kindesbeinen an gleich. Horas ist seit eh und je der Verein, Thomas schnupperte lediglich kurzzeitig beim JFV Viktoria mal rein. Einzig der Jahrgang trennte sie im Juniorenbereich, aber gemeinsam feierten sie die größten Erfolge. Bis in die Hessenliga ging es bei den A-Junioren hoch.

Bis heute ist es so, dass viele Dinge nur zusammen begangen werden. „Wir sind komplett gemeinsam aufgewachsen“, betont Thomas. Im selben Haus haben sie lange gewohnt, dadurch sich stets getroffen und gebolzt. Unbewusst ist dadurch früh eine Rivalität entstanden, die heute lediglich noch auf einer witzigen Art beruht. Den nötigen Push, für gute Leistungen, geben sie sich gegenseitig. „Wir kennen uns in- und auswendig“, weiß Daniel, während Thomas sagt: „Der eine oder andere Spruch kommt untereinander mal. Aber der ist nur gutgemeint. Früher, als nur wenige wussten, dass wir Cousins sind, hat uns der Großteil für Zwillinge gehalten.“ Selbst heute sind sie noch gemeinsam anzutreffen, wenn es nachts mal in die Stadt geht.

Dass sie gerne als Arbeiter im Team bezeichnet werden und meist nur im Hintergrund aktiv sind, sei für keinen der beiden ein Problem. „Verteidiger werden so oder so selten in den Himmel gelobt. Und wenn man als Arbeitsmaschine betitelt wird, ist es schon in Ordnung“, so Daniel, der wie sein Cousin studienbedingt in Kassel weilt. „Und rein zufällig wohnen wir dort übereinander“, gibt Thomas grinsend zu.

Willensstarker, motivierender und kluger Typ mit Gewinnermentalität

Seit eh und je sind Daniel (links) und Thomas Fabrizius hinter dem Ball her. Foto: privat

Mit Lob über den anderen sparen indes beide nicht. „Er ist einfach eine Maschine, der unglaublich Ehrgeizig ist, einen starken Willen hat, enorme Ausdauer besitzt und sich in jeglichen Kopfbälle haut“, beschreibt Daniel Thomas, während dieser seinen Cousin als einen wahren „Fuchs im Spiel“ sieht. „Und er ist in Sachen körperbetontes Spiel und seiner Geschwindigkeit stark. Seine bescheidene Art passt gut zu ihm.“ In Sachen Tempo hat der 20-Jährige seinen älteren Cousin mittlerweile eingeholt, die Zweikampfstärke will er ebenfalls noch abschauen. Dafür war er vor Corona-Zeiten sechs- bis sieben Mal die Woche im Fitnessstudio. Die Fitness ist sein Steckenpferd, weshalb es logisch erscheint, dass davon sich Daniel etwas abschauen möchte. Wirft man beide übrigens in einen Topf, käme für die Cousins ein „willensstarker, motivierender und kluger Typ mit einer Gewinnermentalität“ heraus.

Die Favoritenrolle in der Gruppenliga, die dem FVH des Öfteren zugeschoben wird, schlucken die Fabrizius' und ihre Teamkollegen derweil locker runter. "Es ist speziell, dass wir als Aufsteiger eine solche Rolle zugeteilt bekommen. Aber wir nehmen es gelassen. Dass andere Vereine uns hochpushen, ist deren Sache. Wir müssen niemanden etwas beweisen, wenngleich unser Anspruch ein Platz unter den ersten Fünf ist. Selbst das ist als Aufsteiger aber schon ein sehr hohes Ziel", gibt Daniel preis. Ein möglicher Aufstieg in die Verbandsliga wäre zwar verlockend, aber darum geht es den beiden nicht in erster Instanz. "Wir wollen Spaß haben am kicken", sagt Thomas, der im September 2022 sein Studium abschließen wird und deshalb nur einmal die Woche trainieren kann. Der 21-jährige Daniel bringt sein Studium hingegen in wenigen Monaten zu Ende: "Aber wie es weitergeht, ist offen. Fakt ist, dass nur mit geregeltem Training Verbandsliga möglich ist. Sonst fehlt es an Konstanz."

Daniel und Thomas im Steckbrief

Name: Daniel Fabrizius.
Spitzname: Briz.
Geburtsdatum: 7. Februar 1999.
Im Verein seit: 2004.
Position: Innen- und Außenverteidiger.
Rückennummer: 17.

Name:
Thomas Fabrizius.
Spitzname: Tommy.
Geburtsdatum: 29. Juni 2000.
Im Verein seit: 2016.
Position: Außenverteidiger.
Rückennummer: 18.