Überragender Yu Shin Yeom
Hessenliga: Lehnerz nun Spitzenreiter - Fotostrecke
Jan-Niklas Jordan (links) und der TSV Lehnerz setzten sich gegen Steinbachs Steffen Trabert durch. Foto: Charlie Rolff
Knappe 20 Minuten schien sich Steinbach vom Schock der hohen Heimniederlage gut erholt zu haben. Bis dahin führte die Truppe von Karl-Josef Müller durch den Treffer von Petr Kvaca, der Marco Lohsse auf die Palme brachte. „Ich hatte meine Spieler vor dem angeschlagenen Boxer gewarnt und bei diesem Gegentor müssen wir einfach anders verteidigen. Wir hätten den Ball vorher drei Mal klären können.“
Lange ärgern mussten sich Lohsse und der Lehnerzer Anhang aber nicht, denn bereits in der 18. Minute glich Jan-Niklas Jordan auf Zuspiel von Yu Shin Yeom aus. Und ab diesem Moment brach Steinbach ein wie ein Kartenhaus. Binnen elf Minuten kassierten die Gäste drei Treffer und schwammen bedrohlich. Zwar flackerte kurz noch einmal die Gefährlichkeit nach vorne auf, doch schon zur Halbzeit war leicht auch ein 5:1 möglich.
Bedenklich war vor allem, dass Steinbach sein Spiel auch nach dem 4:1 direkt nach der Halbzeit nicht umstellte. Statt zu versuchen, das Resultat im Rahmen zu halten, spielten die Steinbacher mit einer „Harakiri-Taktik“ weiter nach vorne und öffneten so den Lehnerzern Räume, die sie dankend annahmen. Die Chancenlawine des TSV hätte locker für einen zweistelligen Sieg reichen können. Alleine Kapitän Patrick Schaaf ließ innerhalb von fünf Minuten drei Hochkaräter liegen.
Mann des Spiels war Yu Shin Yeom: Der Koreaner machte ein überragendes Spiel, das er mit zwei herrlichen Treffern krönte. Donnerte er beim 3:1 den Ball mit rechts in den Winkel, nahm er beim 5:1 seinen anscheinend nur minder schwächeren linken Fuß, um das Leder über den Innenpfosten ins Tor zu jagen. Die Distanz betrug bei beiden Toren deutlich über 20 Meter.
Ebenfalls einen starken Eindruck hinterließ Neuzugang Antonio Bravo-Sanchez, der sich beim TSV sichtlich wohl fühlt. „Wie ich hier aufgenommen worden bin, das habe ich noch nie erlebt. Es läuft einfach super, zumal wir richtig guten und schnellen Fußball spielen. Ich bleibe dabei: Nach Hessen Kassel ist das die beste Truppe, bei der ich jemals gespielt habe“, so der 27-Jährige.
Auch Sebastian Bartel war glücklich: „Selbst die Höhe des Resultats passt. Wir werden jetzt aber nicht größenwahnsinnig, sondern schauen weiter nur von Spiel zu Spiel. Knackpunkt war aus meiner Sicht diesmal das 1:1. Danach wurde vieles leichter.“
Pech hatte Lehnerz nur mit dem Wetter. Der Starkregen kurz vor dem Anpfiff sorgte dafür, dass nur 550 Zuschauer an den Platz kamen.
TSV Lehnerz: Bayar; Pecks, Sonnenberger, Bartel, Schaaf, Youm (78. Dücker), Odenwald, Bravo-Sanchez, Strangl (76. Göbel), Jordan (83. Sternstein), Trägler.
SV Steinbach: Motzkus; Schaub (75. Ludwig), Bott, Trabert, Yildiz, M. Wiegand, Schwab , Toskovic (60. Dimitrijevic), Müller, Kvaca (83. Milenkovski), Münkel.
Schiedsrichter: Martin Kliebe (Hessisch-Lichtenau).
Zuschauer: 550.
Tore: 0:1 Petr Kvaca (9.), 1:1 Jan-Niklas Jordan (18.), 2:1 Antonio Bravo Sanchez (24.), 3:1 Yu Shin Yeom (29.), 4:1 Sebastian Sonnenberger (47.), 5:1 Yu Shin Yeom (66.), 6:1 Marcel Trägler (88.).
Gelb-Rote Karte: Ferhat Yildiz (Steinbach, 74.).
Besonderes Vorkommnis: Patrick Schaaf (Lehnerz) schießt Foulelfmeter über das Tor (75.).
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