In der 47. Minute nämlich lief Fabian Schaub alleine auf das Alzenauer Tor zu, anders als noch in der ersten Halbzeit stand die Effizienz den Buchonen aber hier nicht Pate und Keeper Ioannis Takidis vereitelte das wohl vorentscheidende 3:1 für Flieden. So durfte es sich zutragen, dass die Alzenauer nach 72 Minuten doch noch zum zu diesem Zeitpunkt glücklichen 2:2 kamen, nachdem Luca Gaul einen unsauberen Pass auf Sascha Rumpeltes gespielt hatte und dem Linksverteidiger ein verhängnisvoller Ballverlust unterlief, den Anthony Wade gnadenlos bestrafte.

Unglücklich für Flieden deshalb, weil sich die Bayern im zweiten Durchgang von der Hektik auf und innerhalb des Spielfeldes hatten anstecken lassen und die Buchonen das Spiel im Griff hatten. Im ersten Durchgang war Alzenau die klar spielstärkere Mannschaft gewesen, hatte aber bis auf das Schlenzertor von Dominique Jourdan (27.) offensiv nicht die Durchschlagskraft. Eiskalt dagegen die Fliedener, die auf die Komponente Kampf setzten und die Tore zum richtigen Zeitpunkt machten. Erst traf Schaub nach einem katastrophalen Fehlpass von Alzenau-Keeper Ioannis Takidis zum 1:0. Christopher Krause hatte den Ball abgefangen, Schaub den ehemaligen Schlussmann von Rot-Weiss Frankfurt überlupft (12.). Das 2:1 unmittelbar mit dem Pausenpfiff besorgte Abwehrmann Nico Hohmann, der nach knapp einem Jahr mal wieder traf. Zuvor hatte Schaub nach einem Freistoß auf den Fleschenbacher abgelegt.

Überraschender Wechsel im Tor

Im Vorfeld der Partie hatte Fliedens Coach Meik Voll mit Maßnahmen personeller Natur überrascht: So nahmen Bohl, Marc Götze und André Herr, die in der Vorwoche in Hadamar vom seinerzeit wütenden Meik Voll in der Pause rausgenommen worden waren, diesmal gleich auf der Bank Platz. Völlig irritiert waren viele Fans, dass zudem Florian Wess erstmals in dieser Spielzeit für Lukas Hohmann zwischen den Pfosten stand, obwohl dieser fit war. „Flo hatte sich diesen Einsatz verdient“, erklärte Voll kurz und knapp. Es riecht allerdings Gerüchten zufolge eher nach einem kleinen Denkzettel als nach einer nachhaltigen Torwartdiskussion.

Mit dem Spiel indes war Voll zufrieden: „Alleine wenn man sieht, wie die Alzenauer diesen Sieg feiern, zeigt das, dass wir es ordentlich gemacht haben. Leider hat uns ein individueller Bock vor dem 2:2 dann aus dem Tritt gebracht. Schade.“ Alzenaus Coach Angelo Barlette war derweil erleichtert: „Das war unser schlechtestes Saisonspiel. Mehrere Stützen haben heute nie in die Partie gefunden. Glücklicherweise konnten wir uns hintenraus noch in das Spiel reinarbeiten.“

Die Statistik

SV Buchonia Flieden: Wess – Leibold, Zeller, N. Hohmann, Rumpeltes – Gaul (84. Götze), Krause – Lembach (77. Stange), Drews, Hack (65. Bohl) – Schaub.

FC Bayern Alzenau: Takidis – Kaiser, Sawaneh, Wilke, Calabrese – Demir (85. Kalata), Jourdan – Krause (61. Bejic), Özer, Wade – Niesigk.

Schiedsrichter: Patrick Werner (Bad Nauheim). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 Fabian Schaub (12.), 1:1 Dominique Jourdan (27.), 2:1 Nico Hohmann (45.+1), 2:2 Anthony Wade (72.), 2:3 Elias Niesigk (78.), 2:4 Francesco Calabrese (89.), 3:4 Christian Bohl (90.+1). / hall