„Unumgänglich“: Krösche legt bei Schiedsrichterdebatte nach

22. Oktober 2024, 08:38 Uhr

© IMAGO/Max Maiwald/DeFodi Images

Der Schiedsrichterärger bei Eintracht Frankfurt ist weiterhin riesengroß. Sportvorstand Markus Krösche fordert eine Revolution.

Frankfurt - Es war die Szene, die das Wochenende in der Fußball-Bundesliga bestimmt hat. Eintracht Frankfurt rannte bei Bayer Leverkusen einem 1:2-Rückstand hinterher. Dann eröffnete sich urplötzlich die Riesenchance für Hugo Ekitiké, doch Jonathan Tah stieß ihn beim Versuch, das Leder ins leere Gehäuse zu köpfen, einfach weg. Der Unparteiische Dr. Felix Brych ahndete die Aktion nicht mit Strafstoß und er schaute sich auch nicht die Bilder an. Schiedsrichterboss Knut Kircher sprach im Doppelpass von Sport 1 zwar von „Ermessensspielraum“ . Zufriedenstellend war die Erklärung für den größten Teil der Zuschauer aber nicht.

Krösche will die Trainer-Challenge

Gerade in solchen Topspielen kommt es auf Details und Kleinigkeiten an . Sportvorstand Markus wurde daher bei Bild deutlich: „Das Leverkusen-Spiel war ein Sinnbild für die fehlende Linie sowie die Irrungen und Wirrungen rund um den VAR: Bei zwei verhältnismäßig geringen Vergehen in der ersten Hälfte greift er ein, in der Nachspielzeit passiert nichts. Im Kontext zur Handhabe der anderen Szenen muss der VAR da eingreifen.“ Was der Ex-Profi meint: Amine Adli ging nach einem kaum vorhandenen Kontakt von Junior Dina Ebimbe zu Boden (9.). Der zweite Strafstoß war zwar vertretbar, da Robert Andrich das Standbein von Omar Marmoush wegzog (15.). Doch die Intensität war nicht so hoch, dass ein Eingriff zwingend erforderlich gewesen wäre.

Deshalb bleibe die Bewertung der finalen Aktion für Krösche „unverständlich und nicht akzeptabel“. Der Sportvorstand der Eintracht zählt nicht zu den Managern, die regelmäßig vor der Kamera toben oder wüten. Krösche wählt seine Worte mit bedacht. Doch wer mit dem 44-Jährigen über Schiedsrichterthemen spricht, der spürt stets, wie es in ihm brodelt. Daher fordert er die Einführung der Trainer-Challenge.

Kircher wäre offen für die Challenge

Pro Halbzeit solle jeder Trainer bei, in seinen Augen, falschen Entscheidungen die Chance haben, den Unparteiischen aufzufordern, sich die strittige Szene noch mal am Fernseher anzuschauen. Dabei sei es auch egal, ob dies ein- oder zweimal pro Halbzeit passiere. Krösche betonte: „Es darf natürlich nicht inflationär sein. Aber die Challenge an sich ist für mich unumgänglich.“ Der italienische Fußball-Verband FIGC will in der dritten Liga den sogenannten „Video-Support“ testen. Bei Toren, Elfmetern oder Roten Karten können die Trainer per Challenge veranlassen, dass Entscheidungen des Unparteiischen überprüft und möglicherweise revidiert werden.

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