„Vielleicht ärgern wir uns in ein paar Tagen“
Jubelnde Erlenseer und enttäuschte Ehrenberger. Doch die SGE muss gewiss nicht traurig sein. Foto: Memento36
„Vielleicht ärgern wir uns in ein paar Tagen. Aktuell sind wir unfassbar begeistert von der Mannschaft“, resümierte das Trainerteam Jens Keim und Daniel Heil. Nur Sekunden zuvor war die SGE im Elfmeterschießen unterlegen. Der Spannungsbogen war maximal aufgezogen, neun Schützen trafen, lediglich Jakob Zentgraf vergab. Einige Sekunden herrschte Traurigkeit, ehe die Zuschauer die Schockstarre absetzten und den Rhöner Jungs reichlich Applaus spendeten. „Vollkommen verdient. Die Mannschaft hat selbst gesehen, was möglich ist, wenn jeder vollen Einsatz liefert“, meinte Keim, dessen Elf noch bis tief in die Nacht trotz dem Ausscheiden das Vereinsheim belagerte und die eigene Leistung begoss.
Mit den typischen Tugenden trumpfte die SG Ehrenberg im hochwertigsten Spiel der Vereinsgeschichte auf, ließ sich vom frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, sondern kam dadurch erst in den Kampfmodus und drehte binnen weniger Minuten das Spiel. Erlensee bekam zu spüren, das Fußball in der Rhön und auf holprigem Geläuf gearbeitet werden muss. „Als Spieler habe ich einige Pokalschlachten bei unterklassigen Gegnern absolviert. Es war nie schön und hat immer wehgetan. Das habe ich den Jungs vorher gesagt und wir haben deshalb immer an die Sensation geglaubt“, sagte Keim, der selbst eine Stunde vor Anpfiff an das Unmögliche geglaubt hatte.
Hessenpokal: Ehrenbergs etwas trauriger Blick auf OFC und SGB
Selbst vom Abstimmungsfehler vor dem 2:2 und dem Eigentor von Moritz Schäfer zum 2:3 war die SGE nicht kaputtzukriegen, erarbeitete sich das 3:3 durch ein Eigentor – und hatte nach den erfolgreichen Elfmeterschießen im Kreispokalfinale und der ersten Hessenpokalrunde nun den Fußballgott überstrapaziert. „Wir haben es bis zum letzten Elfmeter spannend gehalten. Eigentlich irre“, konstatierte Heil und war hellauf begeistert, mit welchem Spaß das Team die 90 Minuten bestritt. Zumindest ein bisschen traurig würden Keim und Heil werden, sollte Erlensee bei der Auslosung für das Achtelfinale nun einen klangvollen Namen wie Regionalligist Kickers Offenbach erhalten.
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