Vogt versaut Ihrig das Verbandsliga-Debüt mit 31 Jahren

06. Oktober 2024, 17:12 Uhr

Bronnzells Niklas Breunung (links) im Duell mit Fliedens Rafael Best – einer von vielen ganz jungen Spielern der Buchonia. © Memento36

Der SV Buchonia Flieden hat im Derby bei der SG Viktoria Bronnzell den ersten Auswärtssieg der Verbandsliga-Nord-Saison eingefahren – und erstmals zu Null gespielt.

Als gerade alles nach einer torlosen Punkteteilung aussah, schlug Andre Vogt zu. Der zuletzt kranke Toptorjäger schoss den Ball mit seinem schwachen rechten Fuß aus 16 Metern in den Winkel, nachdem die Viktoria den Ball nicht weg bekommen hatte. Über 90 Minuten betrachtet war es sicherlich kein unverdienter Sieg, wenngleich der Zeitpunkt aus Sicht der Hausherren ärgerlich war. Und Bronnzell auf dem Oktoberfest zu spät aufwachte. Sowohl Josh Lilly als auch Julian Pecks fehlte in der Schlussphase nicht viel zum Unentschieden.

Verbandsliga Nord: SV Flieden feiert späten Sieg bei SG Bronnzell

„Den Glauben hatte ich immer. Und dass Andre ein Unterschiedsspieler ist, sollte inzwischen der ganzen Liga bekannt sein“, sagte Fliedens Trainer Christian Kreß. Generell war beiden Mannschaften anzumerken, dass das Selbstvertrauen derzeit nicht das größte ist. Bronnzell kam aus einer schwierigen Phase mit fünf Spielen ohne Sieg, Flieden hatte unter Kreß jüngst die erste Niederlage kassiert – und bislang nur am heimischen Weiher gewonnen. Zudem mussten beide Mannschaften auf wichtige Spieler verzichten. Bei den Hausherren fehlten Torjäger Marek Weber und Stammtorwart Jonas Ritzel verletzt, zudem weilten Jan-Niklas Jordan und Jonas Hosenfeld im Urlaub.

Ohne Ritzel und Hosenfeld kam Johannes Ihrig zwischen den Pfosten so zu seinem ersten Verbandsliga-Spiel. Und der etatmäßige Co-Trainer wurde ganz schön gefordert, machte aber einen prima Job. Gegen Andre Vogts Schlenzer war der 31-Jährige genauso zur Stelle (25.) wie bei Homan Halimis Hundertprozenter aus kurzer Distanz (39.). Die Buchonia, die neben den Langzeitverletzten auf den kranken Sebastian Alles verzichten mussten, waren gefährlicher, hatten kurz vor der Pause aber Glück, dass Florian Weß bei Justus Schneiders Kopfball gut reagierte (42.). Zu oft wurde die Viktoria aber nur nach Standards gefährlich.

„Einsatz, Wille und Leidenschaft waren okay. Alles andere kann und muss man verbessern“, betonte Ihrig, der weiß, dass der Turnaround nur als komplette Mannschaft gelingen kann. „So spät zu verlieren, ist schon bitter.“ Kreß imponierte dagegen, wie viele junge Spieler den Sieg am Ende über die Zeit brachten. „Schön, dass wir jetzt erstmals zu Null gespielt haben und dieses Kopfthema Auswärtsspiele nun weg ist.“

Die Statistik Viktoria Bronnzell: J. Ihrig; Weiss, J. Schneider, Pecks, Lilly – Hohmann (89. Balzer), Breunung – Ay (75. T. Weber), Bambey (70. Ruppel), N. Schneider (79. Jäger) – Horenkamp. Buchonia Flieden: Weß; Best, Hilgenberg, Banh, Schöppner – Bohl, Sippel (65. Barth) – Y. Kress (70. Malkmus), Vogt, Manß (90.+1 E. Larbig) – Halimi. Schiedsrichter: Nicklas Rau (FC Kaichen). Zuschauer: 250. Tor: 0:1 Andre Vogt (86.).

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