Volk und Stork lassen Griesheim jubeln

Hessenliga: Überraschender 2:1-Sieg in Bad Vilbel

31. August 2018, 19:40 Uhr

Pascal Stork vollendete den ersten Griesheimer Auswärtssieg seit fast zwei Jahren. Foto: Pedro Acebes

Das bisherige Schlusslicht Viktoria Griesheim hat am Freitagabend in der Hessenliga den ersten Saisonsieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Richard Hasa fuhr mit dem 2:1 (0:0)-Erfolg bei Aufsteiger FV Bad Vilbel den ersten Auswärtssieg seit fast zwei Jahren ein. Der letzte Auswärtsdreier datierte vom 3. Oktober 2016, als die Südhessen mit 2:0 bei Borussia Fulda gewannen.

Die Partie lebte eigentlich nur von der Spannung. Beide Teams waren um Tempo bemüht, aber insbesondere die Hausherren fanden nie zu ihrem Spiel. Die bis dato punktlosen Griesheimer präsentierten sich in der Wetterau taktisch diszipliniert und spielten mutig nach vorne. Ali Kazimi und der große Mittelstürmer Pascal Stork hätten die Elf vom Hegelsberg schon in der Anfangsphase in Führung bringen können. 210 Zuschauer sahen ein Spiel, in denen der auf dem Papier favorisierte FV hinter den Erwartungen blieb und kein Mittel gegen die gut organisierten Zwiebelstädter fand.

Souverän und clever behielt Griesheim vor allem im Zentrum die Oberhand. Nach der Pause nahm die Partie einen verhaltenen Wiederbeginn. Bad Vilbel verstärkte etwas den Druck, konnte aber die wenigen Möglichkeiten nicht nutzen. Die Gäste standen weiterhin gut und lauerten auf Umschaltmöglichkeiten. Routinier Tim Tilger vergab die beste Möglichkeit der Grün-Weißen. Sein Kopfball landete in den Armen von SC-Torhüter Paul Jivan, der Felix Koob abgelöst hatte. Wenig später konnte auch Alexander Bauscher den Ball nicht im Tor des Ex-Dreieichers unterbringen.

Und dann war es ausgerechnet Nick Volk, der zu Saisonbeginn erst von den Sportfreunden Siegen an das Niddasportfeld kam, sich dann aber doch aus beruflichen und wohntechnischen Gründen für einen Wechsel nach Griesheim entschied, der die Viktoria mit einem Konter in Führung brachte (66.). Drei Minuten danach rächte sich die offensive Spielweise von FV-Tormann Sadra Sememy. Griesheims Stork bemerkte, dass der Keeper viel zu weit vor seinem Tor stand und versuchte es aus über 40 Metern. Die Kugel schlug tatsächlich im hohen Bogen im Kasten ein und Griesheim führte 2:0 (69.). Bad Vilbel war geschockt, warf aber im Anschluss mit dem Mute der Verzweiflung und drei Einwechslungen alles nach vorne.

Und beinahe wären die Brunnenstädter tatsächlich zurückgekommen. Nach einem Foul am eingewechselten Italiener Klisman Toma entschied Schiedsrichterin Sabine Stadler auf Strafstoß. Es passte zum verkorksten Vilbeler Abend, dass Benjamin Sabic den Strafstoß nicht an Jivan vorbeibrachte (89.). Erst mit dem Schlusspfiff verkürzte Tim Tilger mit Hilfe des Innenpfostens auf 1:2 (90.+4). Dieses Tor kam aber definitiv zu spät. "Das ist das erste Mal, dass ich den gegnerischen Trainer nicht beglückwunschen muss", sagte Griesheims Trainer Richard Hasa nach dem Sieg und präzisierte: "Dieser Dreier ist Gold wert für uns und die Jungs haben ihn sich verdient. Wir haben es gegen spielerisch starke Bad Vilbeler nicht geschafft, sie das ganze Spiel unter Druck zu setzen. Wir haben auf Ballverluste des Gegners und Konter gelauert. Das ist uns in der zweiten Hälfte mit dem glücklichen Ende gelungen."

Bad Vilbels Coach Amir Mustafic analysierte: "Ich habe das Spiel so schwer erwartet und meine Jungs vor dem Gegner gewarnt. Es war klar, dass es nicht so einfach wird. Aber wenn der Gegner mit null Punkten am Tabellenende steht, unterschätzt man den Gegner. Das läuft eben nicht von alleine. Leider haben es meine Jungs anders gesehen und dementsprechend sind wir aufgetreten. Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten haben gefehlt, das Tempo war zu langsam. Griesheim hat leidenschaftlich verteidigt." Erst im zweiten Abschnitt habe sich sein Team gesteigert: "Wir haben nach dem 0:2 alles versucht, aber in solchen Spielen ist das sehr schwer. Ich hatte keine Hoffnung mehr und selbst den Elfer haben wir nicht reingemacht. Das Tor kam zu spät und wir müssen mehr Leidenschaft zeigen, wenn wir in dieser Liga punkten wollen", beendete Mustafic sein Statement.

Die Statistik:

FV Bad Vilbel: Sememy - Geh, Aslan, Grüter (80. Toma) - Sabic, Tilger, Knauer, Emmel (72. Alik) - Bejic, Knell (70. F.Uslu), Bauscher.
SC Viktoria Griesheim: Jivan - Philip Jordan, Muhic, Dörr, Tatchouop - Jakubovic, El Fahfouhy - Kazimi (83. Arslan), Kresovic, Volk (78. Caglar) - Stork (90. Araujo da Silva).
Schiedsrichterin: Sabine Stadler (Gläserzell).
Zuschauer: 210.
Tore: 0:1 Nick Volk (66.), 0:2 Pascal Stork (69.), 1:2 Tim Tilger (90.+4).
Besonderes Vorkommnis: Griesheims Torhüter Paul Jivan hält Foulelfmeter von Bad Vilbels Benjamin Sabic (89.).

Autor: Pedro Acebes

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