Vor dieser Herausforderung steht Eintracht-Trainer Dino Toppmöller
Frankfurt - In den vergangenen Jahren herrschte bei Eintracht Frankfurt oft Unruhe, wenn nach einer Spielstunde die ersten Auswechslungen anstanden. Die Leistung der Ersatzspieler war manchmal erschreckend niedrig im Vergleich zur Startelf. Doch in der aktuellen Saison erklärte Sportvorstand Markus Krösche frühzeitig, dass das Team nun in der Lage sei, sich „besserwechseln“ zu können. Tatsächlich hat Trainer Dino Toppmöller nun eine Vielzahl von Spielern mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Verfügung, eine „qualitative Breite“.
Toppmöller hat eine starke Kernmannschaft aufgebaut
Der Wettbewerb um die Startplätze ist intensiv, aber nicht auf allen Positionen. Im Vergleich zur letzten Saison ist die Kernmannschaft deutlich stabiler. Nach einer Verletzungspause und einem Fehler beim Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:2) hat sich Torhüter Kevin Trapp schnell erholt. Vor ihm bilden Robin Koch (1.153 Minuten in allen Wettbewerben) und der konstant starke Tuta (1.142 Minuten) das Duo in der Innenverteidigung. Auf der rechten Abwehrseite war Rasmus Kristensen (1.023 Minuten) vor seiner Verletzungspause ein ständiger Einsatzspieler, während Arthur Theate auf der linken Seite trotz zweier Platzverweise unangefochten bleibt (880 Minuten).
Im zentralen Mittelfeld führt Hugo Larsson (1.011 Minuten) das Spiel. Meistens spielt er zusammen mit Ellyes Skhiri (877 Minuten) in der Doppelsechs. Im Sturm sind die Superstars Omar Marmoush (1.108 Minuten) und Hugo Ekitiké (893 Minuten) die Überraschung der Eintracht. Toppmöller verlässt sich auf diese Grundstruktur, wobei auch hier gilt: Keine Zeit zum Ausruhen, denn die interne Konkurrenz ist stark. fussball.news gibt Beispiele:
1.) Brown und Collins steigen auf
Nathaniel Brown und Nnamdi Collins sind die aufstrebenden Stars bei den Hessen. Als die beiden Stammkräfte Kristensen (Oberschenkelverletzung) und Theate (Sperre und Platzverweis im Pokal) ausfielen, traten die Nachwuchsspieler plötzlich in den Vordergrund. Beim beeindruckenden Sieg gegen den VfL Bochum (7:2) fand der Pass von Collins vor dem 4:0 sogar Brown . Es bleibt abzuwarten, wie das Duo mit der neuen Aufmerksamkeit umgeht. Und: Mit Niels Nkounkou und Aurele Amenda gibt es weitere Spieler, die sich in die erste Mannschaft drängen. Im zentralen und auf den defensiven Außenpositionen ist deutlich mehr Bewegung als in der Vergangenheit.
2.) Mo Dahoud macht auf sich aufmerksam
Formschwankungen? Nicht erlaubt! Dies gilt für die Spieler im zentralen Mittelfeld. Mo Dahoud hat sich mit einer herausragenden Leistung und einem Tor und Assist gegen Bochum (7:2) ins Rampenlicht gespielt. Der Last-Minute-Neuzugang wird immer wichtiger und bringt Schwung in den Wettbewerb im Mittelfeld. Es bleibt abzuwarten, wie Toppmöller auf Dahouds herausragende Leistung reagiert. Larsson und Skhiri waren bisher das ständig eingesetzte Duo, aber auch Mario Götze oder Farés Chaibi könnten die Achterposition übernehmen. Und derzeit fehlt noch der verletzte Oscar Höjlund.
3.) Hinter der Doppelspitze ist viel los
Ekitiké und Marmoush sind unbestritten die ersten Wahl. Der dritte Stürmer ist Igor Matanovic. Der Kroate braucht zwar noch etwas Zeit und hatte zuletzt eine schwache Phase, aber er könnte noch sehr wichtig werden. Auch hinter der Doppelspitze ist viel Bewegung. Ansgar Knauff, Junior Dina Ebimbe, Can Uzun und Jean-Matteo Bahoya bringen viele verschiedene Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Dribbelstärke, Torschuss und Kraft mit. Am Donnerstag (18.45 Uhr) geht es in der Europa League gegen Slavia Prag weiter. Toppmöller wird auch diesmal im Vergleich zum letzten Spiel wieder Änderungen vornehmen. Welche? Das bleibt sein gut gehütetes Geheimnis.
Er steht vor der Herausforderung, die Spieler weiterzuentwickeln und dabei auch bei Laune zu halten. Der Begriff „Luxusproblem“ führt oftmals dazu, den Konkurrenzkampf zu „verniedlichen“. Trotz aller Freude über Teamerfolge will auch jeder einzelne Profi glänzen und seinen Marktwert steigern. Toppmöller braucht daher weiterhin das nötige Fingerspitzengefühl und die Gabe, den richtigen Augenblick für den Einsatz der Spieler, die möglicherweise etwas ins Hintertreffen geraten sind, zu finden.