Dreieich gewinnt zum Abschluss

Wachs und Gavric versauen dem TSV die Meistersause

28. Mai 2022, 15:50 Uhr

Der Frust bei Eintracht Stadtallendorf war nach der verpassten Hessenliga-Meisterschaft riesengroß. Foto: Steffen Kollmann

Der TSV Eintracht Stadtallendorf hat die Meisterschaft in der Hessenliga verpasst. Durch die 1:2 (0:0)-Niederlage im Gastspiel beim SC Hessen Dreieich und den 3:2-Sieg der SG Barockstadt beim FC Eddersheim sind die Fulda-Lehnerzer an der Mannschaft von Dragan Sicaja vorbezogen.

Es war alles angerichtet für eine riesige Eintracht-Sause. Der kollektive Jubel im Gäste-Block – der TSV war mit zwei Fanbussen nach Stadtallendorf gereist – erfolgte Mitte der zweiten Halbzeit. Malcolm Phillips gewann das entscheidende Kopfballduell, so dass Timo Cecen aus 20 Metern abschließen durfte. Der Flatterball war für SCHD-Trainer Pero Miletic nicht zu halten (66.).

Doch zehn Minuten später – Barockstadt war kurz zuvor in Führung gegangen – folgte der Stadtallendorfer Schock. Über die starke linke Dreieicher Angriffsseite kam der Ball zu Marc Wachs in den Rückraum, der Ex-Profi vollendete perfekt ins lange Eck zum Ausgleich (76.). Die Eintracht hatte durch Joker Matthias Pape die große Chance zum Ausgleich, doch Miletic parierte (89.). Und als Stadtallendorf alles nach vorne warf, konterte Dreieich und traf durch den etatmäßigen Innenverteidiger Ljubisa Gavric, der lange verletzt fehlte und dann in den letzten Minuten im Sturm zum Einsatz kam, zum endgültigen Knockout (90.+3).

Eintracht Stadtallendorf startet am 8. Juni in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest

„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir kurz vor dem Ziel gescheitert sind. Aber insgesamt muss ich sagen, dass der Gegner heute besser war“, konstatierte ein fairer Stadtallendorf-Trainer Dragan Sicaja. Er sah zunächst eine „gehemmte“ TSV-Mannschaft, denn in einer überlegenen ersten Halbzeit fehlte Dreieich nur das Tor. Die beste Chance hatte nach 28 Minuten Toni Reljic, der Tolga Sahin umkurven wollte. Der Torhüter – bester Stadtallendorfer – packte aber erfolgreich seine Pranken aus.

Es war den Hessen anzumerken, dass es im letzten Spiel vor dem freiwilligen Rückzug unbedingt ein Erfolgserlebnis geben sollte. Obwohl mit Zubayr Amiri und Abassin Alikhil zwei afghanische Nationalspieler fehlten, war der SCHD vor allem in Halbzeit eins überlegen. „Die Jungs haben mich in dieser Saison mehrmals vor Glück besoffen gemacht, obwohl ich keinen Alkohol getrunken habe. Ich bin erleichtert und stolz, dass wir hier heute unsere Aufgabe erledigt haben“, sagte Dreieichs Trainer Taner Yalcin nach dem letzten Spiel, bevor die Hessen ihren Spielbetrieb im Seniorenbereich einstellen.

Obwohl Stadtallendorf in der zweiten Halbzeit die Fesseln abstreifen konnte und mit dem Treffer von Cecen alles auf eine grün-weiße Meistersause hinauszulaufen schien, war die Enttäuschung bei den Gästen am Ende riesengroß. Für die Eintracht geht es nun in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga am 8. Juni weiter.

Die Statistik:

SC Hessen Dreieich: Miletic; Alempic, Wachs, Barusic, Mladenovic – Dejanovic, Reljic – Schnitzer, Klein (71. Mouhaman), Cassaniti (90. Gavric) – Affo (87. Speck).
TSV Eintracht Stadtallendorf: Sahin; Geisler (60. Wiessner), Ofori, Schadeberg, Schütze – Phillips, Bartheld (79. Bremer) – Heuser, Cecen, Lindenthal (85. Pape) – Sattorov.
Schiedsrichter: Gahis Safi (TSG 1896 Ober-Wöllstadt).
Zuschauer: 591.
Tore: 0:1 Timo Cecen (66.), 1:1 Marc Wachs (76.), 2:1 Ljubisa Gavric (90.+3).