Warum der Europa-League-Sieg der Eintracht das Leben gerettet hat
Frankfurt – Mancher Fan von Eintracht Frankfurt hat womöglich Schmerzen am Arm, so oft wie sich die Adlerträger ob ihrer rasanten Entwicklung haben kneifen müssen.
Plötzliche Europapokalsieger
Auf die Relegation 2016 folgten das DFB-Pokal -Finale 2017 und der überraschende Triumph gegen den FC Bayern im Jahr 2018. Plötzlich spielte die Eintracht Europa League , erreichte in der Saison 2018/19 das Halbfinale, qualifizierte sich 2020/21 in der Bundesliga um ein Haar für die Champions League und gewann 2021/22 die Europa League gegen die Rangers in Sevilla.
Erstmals nach 42 Jahren stemmten die Frankfurter einen Europapokal in den Nachthimmel, der mittlerweile bei Internacional Porto Alegre spielende Rafael Borré trug sich mit dem Ausgleich gegen die Schotten und dem verwandelten Elfmeter in die Geschichtsbücher ein. Und er hat einen entscheidenden Anteil an der Rettung der Eintracht.
Was aufgebauscht klingen mag, wäre laut Sportvorstand Markus Krösche im Falle einer Niederlage gegen die Rangers Realität geworden. Frankfurt beendete die Bundesliga-Saison seinerzeit auf Rang elf und verpasste eigentlich die Qualifikation für das internationale Geschäft. „Ohne den Sieg“, sagt Krösche im 11Freunde -Magazin, hätte die Eintracht „am Saisonende alle Leistungsträger abgeben müssen — und der Verein hätte eine ganz andere Entwicklung genommen.“
Europa-League-Sieg sorgte für kollektives Aufatmen
Ein Faktor waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die dem Klub laut Angaben des Berichts 70 Millionen Euro gekostet hat. Zwar verließ Filip Kostić die Eintracht nach dem Titelgewinn und Martin Hinteregger verkündete sein Karriereende, dafür blieben Spieler wie Kevin Trapp , Evan Ndicka, Djibril Sow, Daichi Kamada oder Jesper Lindstrøm. Obendrein verpflichtete Frankfurt Mario Götze und sicherte sich die Dienste von Randal Kolo Muani.
Letztgenannter erlebte am Main eine Leistungsexplosion, erzielte in 46 Saisonspielen 23 Tore und schoss die SGE am letzten Gruppenspieltag ins Achtelfinale der Champions League. Statt um die Zukunft zu bangen, blieb Frankfurt oben, erreichte 2023 erneut das DFB-Pokal-Finale, qualifizierte sich 2024 für die Europa League und kann als Tabellendritter ins Jahr 2025 rutschen.
Eintracht peilt die Königsklasse an
„Wir sind ein erfolgreicher Verein, ohne dass uns nach oben noch Grenzen gesetzt sind“, sagt Vorstandssprecher Axel Hellmann über die neue Eintracht. Das hätte das nach dem Abstieg 2011 und dem Fast-Abstieg 2016 niemand erwartet, Entwicklungen dieser Art gehören jedoch zum Fußball dazu.
Mittlerweile sind die Adler in der Rolle, die Borussia Mönchengladbach zwischen 2011 und 2019 innehatte. „Wir geben uns heute nicht mehr damit zufrieden, nicht abzusteigen“, betont Hellmann, „sondern fragen uns ständig: Welche Möglichkeiten haben wir und wie schöpfen wir diese aus?“
Das Ziel laute, „uns in den nächsten Jahren regelmäßig für das internationale Geschäft zu qualifizieren, uns da in den Wettbewerben stetig nach oben zu orientieren, um in den nächsten vier, fünf Jahren auch mal in der Champions League dabei zu sein .“ Die Königsklasse über die Liga zu erreichen, wäre der nächste Meilenstein.
Bitte melde Dich an, oder registriere Dich, um Kommentare schreiben zu können