„Wegen diesen Tagen spielst du Fußball“

19. Oktober 2024, 06:20 Uhr

Steffen König (schwarzes Trikot, hier gegen Julius Altmüller aus Rotensee) freut sich mit der SG Praforst auf den Knaller gegen die SV Großentaft. © Memento36

Die A-Liga Hünfeld/Hersfeld schaut am Samstag (16 Uhr) gespannt nach Rückers: Dort trifft die heimische SG Praforst nach zwölf Siegen aus zwölf Spielen im Topspiel auf Verfolger SV Großentaft, der zuletzt nach elf Erfolgen erstmals verlor. Praforsts Spielertrainer Steffen König (38) schaut auf den Knaller voraus.

Wie groß ist die Vorfreude auf dieses Hammerspiel bei Ihnen?

Riesengroß. Wegen diesen Tagen spielst du Fußball, zumal mit Sicherheit auch etliche Zuschauer kommen werden. Schon gegen Haselbach waren es 250, 300 Leute. Das macht schon Spaß, wenn von draußen ein bisschen Stimmung mit reinkommt. Dazu haben wir noch Oktoberfest in Rückers, sodass alles angerichtet ist.

Ihr Team hat alle zwölf Spiele bisher gewonnen, 55 Tore erzielt. Übertrifft das Ihre Erwartungen komplett oder hatten Sie ihr Team schon so stark eingeschätzt?

Wir haben intern schon erwartet, dass wir eine richtig gute Runde spielen. Dass man alle zwölf Spiele zum Start gewinnt, kann man weder planen noch erwarten. Ich hatte aber tatsächlich damit gerechnet, dass die ein oder andere Mannschaft mehr ganz oben dabei sein wird. Rotensee hatte allerdings beispielsweise auch personelle Probleme. Vielleicht kann Haselbach noch ins Rennen eingreifen, aber Rotensee ist schon zu weit weg. Dafür ist die Runde einfach zu klein.

Was macht Ihre Mannschaft so stark?

Ich glaube, es ist tatsächlich die gute Mischung. Wir haben junge Wilde, aber auch ältere, erfahrene Spieler. Alle sind extrem ehrgeizig. Flo Binsack beispielsweise kann es schon nicht haben, wenn sein Team im Training ein Gegentor kassiert. Wir haben 23 Mann auf dem Zettel für die erste Mannschaft, die du alle einsetzen kannst. Entsprechend viel los ist im Training. Auch in der zweiten Mannschaft kommen sieben, acht regelmäßig. Soll heißen, dass wir immer so um die 20 Leute im Training haben. Fabian Schander fährt zweimal die Woche von Hanau hoch, weil die Jungs wissen, dass sie trainieren müssen, wenn sie spielen wollen. Aber sie haben einfach auch Bock. Jeder kennt seine Rolle und nimmt sie an.

Ihr Team hat nach zwölf Spielen schon zwölf verschiedene Torschützen.

Es ist schwierig, unsere Offensive komplett auszuschalten, weil wir einfach zu viele Spieler haben, die Tore schießen können. Selbst unsere Außenverteidiger machen Druck nach vorne.

Wie sehr hat die Niederlage von SV Großentaft vom Sonntag die Ausgangslage für das Topspiel verändert?

Nicht so arg. Wir freuen uns einfach drauf. Ob die Großentafter Niederlage uns die Sache einfacher macht oder vielleicht sogar schwieriger, das habe ich mich tatsächlich schon in dem Moment gefragt, als ich das Ergebnis erfahren habe. Das kann in alle Richtungen ausschlagen.

Die SG Praforst spielt im Wechsel mal in Sargenzell, mal in Rückers. Das Spitzenspiel steigt nun in Rückers. Eine bewusste Entscheidung?

Die Vereine teilen sich die Spiele untereinander auf. Wenn wir Flutlicht benötigen, dann sind wir an Rückers gebunden, aber jetzt war es eher die Entscheidung, weil Rückers noch ein Oktoberfest machen wollte. Deshalb haben wir auf den Samstag vorverlegt. Großentaft hat auch direkt zugestimmt und überlegt schon, ob wir das Rückspiel auch an einem Samstag spielen wollen. Sargenzell hat viel am Platz gemacht, sodass es mir persönlich eigentlich ganz egal ist, wo wir letztlich die Heimspiele spielen.

Die SG Praforst besteht seit 2006 und hat durchweg immer in der A-Liga gespielt. Wird es jetzt Zeit für die Kreisoberliga?

Es wäre tatsächlich ein super Zeitpunkt. Zumal wir in den Testspielen gesehen haben, dass wir mit Kreisoberliga-Mannschaften mithalten können. Die Nord-Staffel wäre für uns ideal. Mit Wölf haben wir beispielsweise ein tolles Verhältnis.

Ein kleiner Tipp fürs Spiel?

Es wird eine klasse Partie. Da bin ich sicher. Hoffentlich haben wir das bessere Ende.

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