Wenn der Fußball der Gewinner ist

Verbandsliga: Wilder Klassiker endet 3:3

10. März 2018, 15:50 Uhr

Torschützen unter sich: Sodens Leon Bräuer (links) und Hünfelds Sebastian Schuch. Foto: Siggi Larbig

Wenn die zwei treffsichersten Mannschaften der Verbandsliga aufeinandertreffen, die dazu noch beide richtig gut kicken können, körperlich topfit sind und auch die Rahmenbedingungen stimmen, sollte am Ende ein Spektakel zu Buche schlagen. Und genauso kam es: Die SG Bad Soden, nur vom Punktestand ein Abstiegskandidat, lieferte dem Spitzenreiter Hünfelder SV ein ganz heißes Duell, das am Ende im Sinne des Fußballs 3:3 (2:2) endete – eben ohne Verlierer.

Selbst in den letzten zehn Minuten war das Tempo immens, denn beide Teams wollten unbedingt den Siegtreffer, liefen die Kontersituationen immer wieder mit fünf, sechs Spielern und hätten auch beide das goldene Tor erzielen können. Daniele Fiorentino gleich mehrfach für den Gastgeber, unter anderem Sebastian Schuch per sattem Fernschuss auf der anderen Seite. Aber es sollte nicht mehr fallen – was allerdings keinen Trainer zum Hadern zwang. Zufrieden war sowohl Anton Römmich ("Auch wenn wir vielleicht einen Tick näher am Sieg waren) als auch Gegenüber Dominik Weber ("Mit dem Unentschieden können wir sehr gut leben und das geht auch in Ordnung").

Soden-Coach Römmich hatte seine Mannen prima auf den Primus eingestellt und legte direkt los wie die Feuerwehr. Extrem griffig, extrem giftig, extrem spielfreudig – das waren Attribute, die auch die frühe Führung durch Fiorentino, der einen klasse Flankenlauf von Lars Jordan per Kopf veredelte, zur Konsequenz hatten (14.). Doch dann hatte Römmich selbst keinen unerheblichen Anteil am Ausgleich: Der Trainer machte das Spiel für Hünfelds Linksverteidiger Steffen Witzel schnell, weil er ihm den Ball ganz fair in die Hand drückte. Witzel konnte deshalb den Einwurf schnell ausführen, Maximilian Fröhlich, Sebastian Schuch und in letzter Instanz Lukas Budenz sorgten für den Rest (37.).

Wie im Hinspiel: Römmich bester Hünfelder

"Ich war im Hinspiel beim 1:6 schon der beste Hünfelder", sagte Römmich mit einem Schmunzeln und konnte die Situation mit viel Humor nehmen, zumal er zu Recht feststellen musste, "dass meine Mannschaft in der Situation nicht so schnell wie Hünfeld umgeschaltet hat". Doch Römmich musste sonst wenig bis nichts kritisieren, auch wenn Hünfeld ab dem Rückstand deutlich besser im Spiel war und das Spiel bis 20 Minuten vor Schluss auf Augenhöhe gestaltete. Und Hünfeld ging auch zweimal in Führung: Sebastian Schuch verwertete einen Konter über Kapitän Julian Rohde klasse (43.), Maximilian Fröhlich eine Flanke Kevin Kriegers aus dem Halbfeld ähnlich stark (63.).

Doch wirklich lange sollten Hünfelds Führungstreffer jeweils nicht halten, weil zweimal bei Eckbällen gepennt wurde, auch wenn Lukas Ehlert jeweils gewohnt präzise geflankt hatte. Unter der ersten tauchte Keeper Jonas Hosenfeld hindurch und Leon Bräuer hatte aus einem Meter keine Mühe (45.+2), beim zweiten fehlte gegen Marco Di Maria am kurzen Pfosten jeglicher Körperkontakt (65.). Nachher war es Fiorentino, der einmal wegrutschte (72.) und einmal am überragend parierenden Hosenfeld (85.) scheiterte und Soden somit eine neuerliche Führung verbaute. Doch auch so überwogen strahlende Gesichter – auch beim HSV, der zuvor zehnmal in Folge gewonnen hatte. Denn während Johannesberg spielfrei ist, ließ der zweite große Konkurrent, der SSV Sand, zwei Punkte auf dem Kunstrasen in Treysa liegen.

Die Statistik:

SG Bad Soden: Soldevilla – Demuth, Bräuer, T. Paulowitsch, Burgstaller – Neiter, Di Maria – Jordan, Ehlert, Krapf – Fiorentino.
Hünfelder SV: Hosenfeld – Wenzel, Trabert (70. Faulstich), Häuser, Witzel – Budenz, Rohde (75. Bambey) – Neidhardt, Krieger (81. Bublitz), Fröhlich – Schuch.
Schiedsrichter: André Klein (Kickers Obertshausen).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Daniele Fiorentino (14.), 1:1 Lukas Budenz (37.), 1:2 Sebastian Schuch (43.), 2:2 Leon Bräuer (45.+2), 2:3 Maximilian Fröhlich (63.), 3:3 Marco Di Maria (65.).

Autor: Johannes Götze

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