"Wenns draußen regnet, liegen wir auf der Couch und sagen: Guck mal, wie blöd die sind"

Auf einen Glühwein mit Matthias Heumüller und George Kitagenda

21. Dezember 2018, 20:20 Uhr

Plauderten „auf einen Glühwein“ über das Jahr 2018: George Kitagenda (von links), Torgranate-Volontär Tobias Konrad und Matthias Heumüller. Foto: Christian Halling

Sie haben beide mit dem FC Britannia Eichenzell die Meisterschaft in der Gruppenliga gefeiert und anschließend ihre aktive Fußballkarriere beendet. Auf einen Glühwein haben Matthias Heumüller und George Kitagenda nochmals ihr ereignisreiches Jahr Revue passieren lassen.

Als Highlight aus 2018 dürfte bei euch wohl die Meisterschaft in der Gruppenliga hängengeblieben sein, oder?

Heumüller: Ja, ganz klar. Mit dem „grande Finale“ gegen Thalau war das etwas ganz besonderes, zumal es ja auch mein letztes Heimspiel war. Mit den T-Shirts obendrauf war es ein richtig geiler Abschied von der aktiven Bühne.

Kitagenda: Da kann ich Heumi nur zustimmen. Perfekter geht es wohl nicht. Wie ich damals schon gesagt habe, haben wir uns nach der Meisterschaft richtig die Tür zugehauen.

Dann habt ihr gemeinsam eure Karriere beendet. Woran lag dies?

Heumüller: Abgesprochen haben wir uns diesbezüglich nicht (lacht). Im vergangenen Winter habe ich für mich die Entscheidung gefällt, da ich mehr Zeit für die Familie und andere neue Erfahrungen haben wollte. Man hat nicht mehr dreimal in der Woche Training und kann sich die Zeit anders einteilen. Der Blick Richtung Eichenzell, da spreche ich glaube für uns beide, ist trotzdem immer noch da. Es ist aber auch entspannt, das alles von außen zu betrachten. In den vergangenen neun Jahren habe ich nur Spiele von Eichenzell miterlebt. Nun schaue ich mir auch etwas anderes an und genieße es, die Freiheit zu haben oder einfach am Sofa zu liegen.

Kitagenda: Ich wollte eigentlich schon vor der Meistersaison aufhören. Im Sommer stand dann ein Auslandsprojekt in China für mich an, so dass ich erstmal weg war. Jeder weiß, dass ich nicht der talentierteste bin und mehr machen muss als andere, um ein Level zu halten. Deshalb kam der Entschluss, dass ich aufhöre. Selbst schaue ich mehr Fußball als zuvor, aber es ist etwas anderes, wenn du dich nicht ins Training quälen musst. Sonst hat man das gern gemacht, da auch ein soziales Netzwerk aufgebaut und Freunde gefunden wurden. Die Freundin hat dabei allerdings nicht immer Applaus geklatscht, denn das Training bei Heiko ging meist bis 22 Uhr. Heumi und ich scherzen immer, denn wenn’s draußen regnet, liegen wir auf der Couch und sagen: „Guck mal, wie blöd die sind“.

Matthias, bei deinem Abschied ist die eine oder andere Träne geflossen. Sind diese mittlerweile getrocknet für ein neues Engagement?

Heumüller: Ich werde nicht noch mal Fußball spielen, das steht fest. Dazu war der Abschluss zu perfekt und ich muss niemanden mehr etwas beweisen. Das ersten Heimspiel in der Verbandsliga war ich noch als Zuschauer bei Eichenzell dabei, habe aber schnell gemerkt, dass es noch zu sehr kribbelte. Deshalb habe ich eine Pause und Abstand gebraucht. Irgendwann wird das Thema Trainer akut werden, jetzt ist es aber noch zu früh. Mein zweiter Sohn ist erst vier Wochen alt. Wenn Frau und Kinder mitspielen, kommt es aber irgendwann, denn dafür bin ich zu fußballverliebt.

George, dagegen bist Du durch deinen beruflich bedingten Umzug nach München wohl erst mal aus der Region verschwunden?

Kitagenda: Ganz weg bin ich nicht. Durch meine Freundin werde ich oft wieder nach Fulda kommen. Fußballerisch passiert aber nichts mehr, ich werde vermutlich nur mit ein paar Kollegen aus München etwas kicken. Dazu muss ich schauen, wie es mit der neuen Arbeitsstelle anläuft.

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