Wie die Eintracht Brasilianer wieder „en vogue“ macht
Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen hatte einst ein Erfolgsgeheimnis, das auf den damaligen Manager Reiner Calmund zurückzuführen ist. Er hatte immer ein Auge auf Brasilien und brachte zahlreiche herausragende Spieler an den Rhein. Namen wie Lucio, Emerson, Paulo Sérgio oder Jorginho sind nur einige Beispiele, die die Begeisterung für die „Bayer-Brasilianer“ in ganz Deutschland entfachten.
Eintracht Frankfurt konnte in den letzten Jahren zweimal brasilianische Talente für sich gewinnen.
Die brasilianischen Spieler standen einst für Glanz, Magie und spektakuläre Tore und waren daher die begehrtesten Importe. Namen wie Giovane Elber , Marcio Amoroso, Marcelinho, der tragisch früh verstorbene Alex Alves oder Diego sind den Fans immer noch in Erinnerung. Heutzutage richtet sich der deutsche Blick jedoch seltener auf Talente aus Brasilien. Nicht so Eintracht Frankfurt .
Im Januar 2019 stieß Lucas Silva Melo, besser bekannt als Tuta , zu den Hessen. Der damals 19-jährige Innenverteidiger musste sich zunächst in Belgien weiterentwickeln. Nach etwa zwei Jahren in Frankfurt trat er die Nachfolge des damaligen Kapitäns David Abraham an. Mit 151 Pflichtspielen für die Eintracht hat der mittlerweile 25-Jährige seinen Platz im Team gefestigt. Tuta ist einer der wenigen verbliebenen Europa League-Helden im Kader. Trotz gelegentlicher Leistungsschwankungen vertrauten die Trainer Adi Hütter, Oliver Glasner und Dino Toppmöller auf seine Fähigkeiten.
Am 29. August 2023 kam Kaua Santos zu den Frankfurtern. Für knapp 1,6 Millionen Euro wechselte er von Flamengo Rio de Janeiro nach Frankfurt. Santos könnte sich als echtes „Juwel“ erweisen. In seinen ersten sechs Pflichtspielen als Ersatz für Kapitän Kevin Trapp hat er einen starken Eindruck hinterlassen. Mit seiner beeindruckenden Größe von 1,96 Metern und seiner Fähigkeit, mutig und gekonnt durch die Luft zu segeln, hat er bereits Thomas Müller vom FC Bayern München beeindruckt, obwohl dieser dreimal gegen Santos jubeln durfte.
Tuta mit 151 Pflichtspielen, Santos wurde zum „Bayern-Helden“
Santos, der auch als „Bayern-Held“ bekannt ist, sucht noch nach der richtigen Balance in seinem Spiel, da das Risiko in seinen Aktionen manchmal noch zu groß is t. Nachdem die Frankfurter mit ihrem teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, Caio, im Januar 2008 kein Glück hatten, scheinen sie diesmal genauer hingeschaut und für eine reibungslose Integration der Brasilianer gesorgt zu haben. Santos und Tuta sind jedenfalls sehr beliebt im Vereinsumfeld - und sportlich bereits wichtig (Tuta) oder auf dem besten Weg, es zu werden (Santos).