Das Derby begann elanvoll, zweikampfintensiv und mit hoher Intensität. Und beide Teams erarbeiteten sich auch gleich zwei gute Chancen. Daniele Fiorentinos (6.) Möglichkeit entschärfte Gästekeeper Benedikt Kaiser mit dem Fuß und auf der anderen Seite scheiterte der Lehnerzer Jan-Henrik Wolf (8.) am Bad Sodener Torwart Arturo Gonzalez Garcia. Ab der 15. Minute übernahmen die agilen, ballsicheren und lauffreudigen Gäste immer mehr das Kommando. Gäste-Trainer Sedat Gören machte in der Vorbereitung zu diesem Derby Schwächen auf der linken Abwehrseite der SG aus. Und da setzten Patrick Broschke, Christoph Sternstein und Jan-Henrik Wolf immer wieder Nadelstiche.

Die größte Chance für Lehnerz II vergab in der 17. Minute Patrick Broschke, der aus kurzer Distanz eine maßgeschneiderte Flanke von David Wollny knapp über das Tor setzte. Bad Sodens Abwehr stand noch sicher. Nach vorne kam zu wenig. Aber mit zunehmender Spieldauer wurde es besser. Dann die 35. Minute – eine Schlüsselszene: Bad Soden reklamierte Elfmeter, als Goalgatter Marco Di Maria drei Meter vor dem Torhüter aus halblinker Position gelegt wurde. Schiedsrichter Patrick Haustein (Buseck) ließ weiterspielen und nur 40 Sekunden später – quasi im Gegenzug – hämmerte David Wollny den Ball aus kurze Distanz unhaltbar zum 1:0 für Lehnerz II in die Maschen. Nur 120 Sekunden danach verfehlte Marco Di Maria per Kopf nach einer Maßflanke von Daniele Fiorentino das 1:1. Gäste-Torwart Benedikt Kaiser klärte in letzter Sekunde.

Soden lässt viel liegen

„Wir haben die Fehler in der Halbzeit angesprochen“, sagte Soden-Trainer Anton Römmich. Das half zunächst, denn Bad Soden kam wie ausgewandelt aus der Kabine. Zwischen der 46. und 49. Minute erarbeiteten sich die Hausherren durch Jannik Burgstaller, Jaron Krapf und Marco Di Maraia drei gute Einschlussmöglichkeiten. Bad Soden verdiente sich Fleißnoten. Die Partie wurde ausgeglichener und es entwickele sich wieder ein offener Schlagabtausch. „Ihr müsst mehr Spannung aufbauen und bei den zweiten Bällen da sein,“ forderte Gäste-Trainer Sedat Gören.

Beide Teams drängten jetzt auf das nächste Tor. Und als Bad Soden alles investierte, aber für Konter anfällig war, schlug Lehnerz II in der 88. Minute zu. Christoph Sterstein bediente den eine Minute vorher eingewechselten Nikola Milenkovski, der auf 2:0 für Lehnerz II erhöhte. Das war die endgültige Entscheidung. „Es war eine gute Leistung von uns, aber wir belohnen uns leider nicht. Wir lassen einfach zu viele Torchancen liegen,“ trauert Römmich der verpassten Möglichkeit nach. Sein Kollege aus Lehnerz II, Sedat Gören: „Da wir schnelle Spieler haben, haben wir auch bewusst über die Flügel gespielt. Schade, dass wir den Sack nicht schon in der ersten Hälfe zugemacht haben. Chancen waren ja genügend da.“ / rami

Die Statistik:

SG Bad Soden: Gonzalez Garcia; Demuth, Paulowitsch, Di Maria, Paulowitsch, Ehlert, Fiorentino, Bräuer, Neiter (77. Scheller), Jaron (69. Jordan), Burgstaller.
TSV Lehnerz II: Kaiser; Pecks, Heil, Sternstein, Balzer, Broschke (87. Milenkovski), Wittke, Wollny, Wolf (80. Hohmann), Friedrich (70. Vilmar), Dücker.
Schiedsrichter: Patrick Haustein (Buseck).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 David Wollny (36.), 0:2 Nikola Milenkovski (88.).