"(wieder)entdeckt" - oder doch nicht?

Sebastian Alles hat vom Förderprogramm nicht viel mitbekommen

09. November 2016, 07:00 Uhr

Sebastian Alles (am Ball) wechselte im Sommer vom Hünfelder SV zu Borussia Fulda. Foto: Charlie Rolff

Als einer von sechs Spielern erhielt Sebastian Alles (23) im Februar einen Fördervertrag beim Projekt „(wieder)entdeckt“. Zuvor musste sich der Mittelfeldspieler, der inzwischen das Trikot von Hessenligist Borussia Fulda trägt, gegen über 500 Akteure durchsetzen und die prominenten Trainer um Michael Oenning und Thomas Häßler überzeugen. Doch was ist in den vergangenen neun Monaten eigentlich passiert?

„Ich hatte immer mal wieder sporadisch mit Martin Daxl (Gründer von (wieder)entdeckt, Anm. d. Red.) Kontakt, allerdings ist dieser in den vergangenen Monaten abgeflacht“, berichtet Alles, der vom damals angekündigten Förderprogramm, noch nicht viel mitbekommen hat. Denn das Projekt warb mit: „Wer auf Basis seiner Leistungs- und Persönlichkeitsanalyse einen Fördervertrag und das damit verbundene Förderprogramm erhält, wird von Fachleuten aus Spitzensport und der Davitasports Akademie begleitet und mit gezielten Unterstützungsleistungen von etlichen Experten, aus den Bereichen Fußball, Athletik, Medizin sowie Persönlichkeitsentwicklung, auf den Weg zum Fußballprofi begleitet.“

Enttäuscht ist Alles, der in der Jugend von Carl-Zeiss Jena ausgebildet wurde im Sommer vom Verbandsligisten Hünfelder SV zum SC Borussia Fulda wechselte - ohne die Mithilfe des Projektes -, aber keineswegs. „Ich bin zufrieden bei der Borussia, außerdem genießt mein Studium derzeit Priorität. Ich hatte mir von (wieder)entdeckt nichts besonderes erhofft, sondern wollte einfach mal mitmachen und schauen, was so passiert“, sagt der 23-Jährige, der ein Treffen der Spieler, die einen Fördervertrag erhielten, allerdings verpasste. „Da war ich wegen meinem Studium in Krakau. Man hat mir aber gesagt, dass ich mich melden könne, wenn ich etwas brauche.“ Bislang hat der Mittelfeldspieler aber noch nicht zum Hörer gegriffen.

Autor: Max Lesser