Wieder mehr Galligkeit – auch für den Pokal

18. April 2024, 16:19 Uhr

Beim ersten Gastspiel in Fulda im Oktober 2022 trennte sich die SG Barockstadt um Moritz Reinhard (schwarz) 1:1 von der U23 der TSG Hoffenheim. © Charlie Rolff

Mit der U23 der TSG Hoffenheim gibt der einzige ernste Verfolger von Spitzenreiter Stuttgarter Kickers am Samstag seine Visitenkarte im Fuldaer Stadion ab. Ausgerechnet jetzt, mag manch einer bei der SG Barockstadt denken.

Trainer Sedat Gören ist nach nur einem Punkt aus den jüngsten vier Spielen und drei Partien ohne eigenes Tor sauer. Vor allem die Art und Weise, wie man sich zuletzt beim 0:5 beim Nachwuchs von Eintracht Frankfurt präsentiert hat, bringt ihn zum Nachdenken. „Du kannst in Frankfurt 0:3 verlieren. Das passiert. Auch die besten Mannschaften der Welt verlieren Spiele. Aber nicht so wie wir in Frankfurt. Wir müssen vor allem wieder eine ganz andere Körpersprache an den Tag legen.“

Bis zur 60. Minute im Heimspiel gegen Steinbach Haiger habe man eine „richtig geile Saison gespielt“, so Gören. Dann aber kippte das Spiel von einem 2:0 in ein 2:3 und durch die weiteren Niederlagen auch so ein bisschen die Stimmung. „Auch im Vorjahr hat die Mannschaft richtig Gas gegeben. Bis wir 40 Punkte und den Klassenerhalt sicher hatten. Auch jetzt fehlen mir die letzten Prozentpunkte, die wir einfach in jedem Spiel benötigen, wenn wir bestehen wollen“, fordert der Trainer eine andere Einstellung und konkretisiert diese Aussage auch.

SG Barockstadt: Regionalliga-Spitzenteam TSG Hoffenheim zu Gast

Die Tatsache, dass der Verein keine Lizenz für die 3. Liga eingereicht hat und somit fortan nur noch „Testspiele“ auf dem Programm stehen, lässt Gören dabei nicht als Ausrede gelten. „Es geht einerseits um das Ansehen für Spieler, Mannschaft und Verein. Mit einem Tabellenplatz weiter vorne wirst du ganz anders in Deutschland wahrgenommen, als wenn wir jetzt vielleicht in der Tabelle noch weiter abrutschen. Dazu kommt, dass sich der ein oder andere Spieler mit einem Wechsel beschäftigt oder sogar schon woanders unterschrieben hat. Das darf aber für die weitere Entwicklung und den Anspruch jedes Einzelnen keine Rolle spielen. Viele wollen ja noch auf sich aufmerksam machen. Da ist dann das Beispiel Eintracht Frankfurt perfekt: Da geht es auch um nicht mehr viel. Trotzdem hängen sich die Spieler alle voll rein, spielen um Verträge. Das muss auch bei uns der Anspruch von jedem Einzigen sein.“

Außerdem hat die SG Barockstadt noch ein großes Ziel. Das lautet, den Hessenpokal zu gewinnen und der Region die erste DFB-Pokal-Teilnahme seit 1994 zu bescheren. „Das schaffen wir aber nur, wenn die Mannschaft wieder unter Spannung steht, wenn wir wieder funktionieren. Sonst ist derTraum ganz schnell ausgeträumt, das wäre bitter.“

SG Barockstadt: Fokus für Hessenpokal-Highlight nicht verlieren

Mit der TSG Hoffenheim II kommt jetzt der Angstgegner. 0:3 und 0:4 verlor man die beiden vergangenen Duelle auswärts bei den Sinsheimern. Zu Hause gab es vor anderthalb Jahren ein 1:1 . Nach fünf Siegen und 17:1-Toren aus den fünf Spielen zuletzt hatte Hoffenheim II kurzzeitig die Tabellenspitze erklommen. Doch am Mittwoch brach die Serie: Es setzte völlig überraschend beim kriselnden TSV Steinbach Haiger beim 0:1 einen bitteren Rückschlag. Aber auch bei der Niederlage an den Haarwasen ging die Bundesliga-Reserve zeitweise sehr hohes Tempo.

Gespannt sein darf man auf Hoffenheims vielleicht größtes Talent Tom Bischof. Der erst 18-jährige U19-Nationalspieler, der aus Aschaffenburg stammt, besitzt schon heute einen Marktwert von 3,5 Millionen Euro.