Zahnlos und matt - SGJ verpasst Aufsstiegsspiele

Verbandsliga: Schwalmstadt nach 2:0 gerettet

26. Mai 2018, 16:20 Uhr

Mitja Hofacker war nicht zu beneiden: Zwei Schüsse bekam Johannesbergs Keeper aufs Tor - beide waren drin. Foto: Charlie Rolff

Die SG Johannesberg hat die Aufstiegsrunde zur Hessenliga verpasst: Der Neuling konnte seine starke erste Verbandsligaspielzeit nicht krönen, verlor beim 1. FC Schwalmstadt nicht nur das Spiel mit 0:2, sondern mit Hamid Noori und Mihai Moise noch zwei Spieler wegen Platzverweisen. Die Schwälmer um Ex-Viktoria-Coach Atilla Güven dagegen schafften dagegen die kaum noch für möglich gehaltene Rettung.

Während die Schwalmstädter gebannt auf die Handys schauten und grenzenloser Jubel aufbrandete, als die Niederlagen von Soden und Rothwesten und der Sprung auf den rettenden Platz 12 fix waren, blieben die Johannesberger auf dem Rasen liegen. Vielleicht aus Enttäuschung, vielleicht aber auch einfach, weil die SGJ in Ziegenhain in der zweiten Hälfte mit ihren Kräften am Ende schien. "Die Verschleißerscheinungen waren zu spüren", gab Coach Jochen Maikranz zu, der schon vor dem Spiel auf Eric-Stephane Kengni-Fotsing (Meniskus) und Sven Wiesner (verhindert) verzichten musste.

Während dem Spiel ging der personelle Adlerlass weiter: Radomir Vlk (Hexenschuss) musste noch vor der Pause raus, Hamid Noori nur drei Minuten nach seiner Einwechslung wieder mit Rot runter, weil er Schiedsrichter Gahis Safi (Erlensee) angeblich eine unflätige Geste entgegengerichtet hatte (66.). Zu schlechter Letzt musste Mihai Moise wegen Gelb-Rot vom Platz, da er einen höchst umstrittenen Elfmeter - Herpe hatte sich zugegeben geschickt eingefädelt - verursacht hatte (82.).

Kurz darauf verlud Herpe beim Strafstoß Mitja Hofacker - und die Geschichte war mit dem 2:0 für die Schwälmer durch. Für das erste Tor nach gut einer Stunde hatte Fabio Seck nach einem Standard gesorgt. Von Johannesberg kam nur in den ersten 20 Minuten etwas. Doch Radomir Vlk scheiterte per Kopf an FC-Keeper Kreuter, ehe kurz darauf Witali Bese nur das Außennetz traf. "Es war ein sehr schwaches Verbandsligaspiel. WIr haben unsere zwei Chancen vergeben, Schwalmstadt dagegen hat sie genutzt. So einfach ist das", schloss ein enttäuschter Jochen Maikranz. Die kräftezehrende Runde habe bei allen Beteiligten Spuren hinterlassen, die Pause käme wie gerufen, ehe man sich voller Tatendrang an die zweite Verbandsligaserie herantasten möchte.

Riesenjubel dagegen bei den Schwälmern, bei denen Atilla Güven schon vorab ligenunabhängig zugesagt hatte. "Ehrlich gesagt lief unsere Planung schon Richtung Gruppenliga. Das ist nun einfach der Wahnsinn, gerade mit dem CSC-Sieg in Rothwesten hätte ich nicht gerechnet", frohlockte der FC-Coach, ehe er die Bierdusche verpasst bekam. Während die osthessischen Vertreter Johannesberg und Lehnerz II, das durch das 3:3 der ersten Mannschaft in Lohfelden schon vor dem 0:1 in Hünfeld keine Chance mehr auf die Aufstiegsrunde hatte, in die Röhre schauen, darf sich nun wieder der SSV Sand sich in der Hessenliga-Aufstiegsrunde versuchen.

Die Statistik:

1. FC Schwalmstadt: Kreuter - Schuch, F. Seck, Jerkovic, R. Seck - Brandner, Liebermann - Freund, Lindenthal (88. Trümner) - Herpe (86. Bach), Mitchell.
SG Johannesberg: Hofacker - Dechant, Moise, Walt, Wagner - Schwab, Reksius - Vlk (37. Mwanza), Balz (64. Noori), Kretsch (64. Özlük) - Bese.
Schiedsrichter: Gahis Safi (Erlensee). Zuschauer: 350. Tore: 1:0 Fabio Seck (58.), 2:0 Patrick Herpe (83., Foulelfmeter). / hall

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