Zellmann beschenkt sich selbst und leitet Fliedens Déjà-vu ein

03. Juni 2024, 21:00 Uhr

Jubel bei Marcel Bott: Durch sein Freistoßtor schöpfte die SG Bellings/Hohenzell gegen den SV Flieden II neuen Mut. © Oliver Mueller

Ist der Traum vom SV Flieden II, in die Kreisoberliga Süd zurückzukehren, schon geplatzt? Im Auftaktspiel der Relegation kassierte die Buchonia eine 2:3 (1:1)-Pleite bei der SG Bellings/Hohenzell.

Nicht wenige Fliedener dürften ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt und sich an die Relegation von vor einem Jahr erinnert haben. Da führte Flieden II im ersten Relegationsspiel gegen Pfordt ungefährdet, verlor aber völlig den Faden und ging als Verlierer aus dem Spiel. Ähnlich wie diesmal. Kurz vor der Pause hätte wohl kaum jemand der gut 700 Zuschauer gedacht, dass Bellings/Hohenzell gewinnen würde. Doch erst traf Abwehrchef Marcel Bott per Freistoß mit dem Halbzeitpfiff, dann drehte der auffälligste Hausherr Jan Zellmann die Partie im zweiten Durchgang quasi im Alleingang – und das einen Tag nach seinem 24. Geburtstag.

Zellmann beschenkt sich selbst und leitet Fliedens Déjà-vu ein

„Das war meine erste Relegation, die Anspannung war extrem groß. Das hat man uns am Anfang wohl auch angemerkt“, sagte der Matchwinner, der bestätigte, dass das Freistoßtor vor der Pause seinem Team völlig neuen Mut gegeben habe. „Es war purer Wille, dass wir das noch geschafft haben. Jetzt haben wir gute Voraussetzungen.“ Im Gegensatz zur Verbandsliga-Reserve. Da aus der Dreierrunde in der nächsten Saison nur eine Mannschaft in der Kreisoberliga spielt , braucht es am Samstag gegen Lauterbach einen klaren Sieg – und im Anschluss einen nicht so deutlichen Erfolg des VfL gegen Bellings/Hohenzell.

Auf „20, vielleicht 30 Prozent“ bezifferte Marius Sievers die Chance, dass die Buchonia noch als großer Gewinner hervorgehen würde. In der eigenen Hand hat die Buchonia den Aufstieg aber nicht mehr – und das ärgerte den Fliedener Trainer maßlos. „Es ist bitter, dass wir mit einem schlechten Spiel vielleicht die ganze Saison verspielen. Dabei haben wir dem Gegner in der ersten Halbzeit noch den Schneid abgekauft. Leider schaffen wir das aber noch nicht konstant über 90 Minuten.“

Viel im Griff hatte Flieden vor der Pause tatsächlich, wenngleich es ein Standardtor brauchte, um auf die Siegerstraße zu geraten – Eric Larbig stand nach einem Freistoß goldrichtig (26.), genau wie Sebastian Leitschuh in bester Stürmermanier kurz nach der Pause. „Doch dann hören wir leider komplett auf Fußball zu spielen. Das war eins zu eins identisch zur Relegation vor einem Jahr. In der zweiten Halbzeit hatte Bellings/Hohenzell einfach mehr Mumm als wir.“ Und gewann deshalb am Ende verdient.

Die Statistik SG Bellings/Hohenzell: Hommel; Lisiecki, Bott, Bauerhenne – Dersch, Landes, Lauer, Brodt – Schmidt – Zellmann, Ertel (Hartmann). SV Flieden II: Fritz; Larbig, Heuschkel, Schöppner, Strott – Kress, Löser – Zhabari, Krapf, Ranft – Leitschuh (Yildirim, Fendert, Dapar). Schiedsrichter: Nowa Sirwan Ahmed (SG Barockstadt). Zuschauer: 700. Tore: 0:1 Eric Larbig (26.), 1:1 Marcel Bott (45.+3), 1:2 Sebastian Leitschuh (50.), 2:2 Jan Zellmann (68.), 3:2 Jan Zellmann (76.).

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