Zwangsausschluss nach 0:29-Niederlage für Sparta Bürgel

23. Mai 2024, 09:45 Uhr

29 Gegentore kassierte die DJK Sparta Bürgel, ehe das Spiel in der Gruppenliga Frankfurt abgebrochen wurde. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Das Martyrium für die DJK Sparta Bürgel hat ein Ende. Eine 0:29-Niederlage am Donnerstag bedeutet den Zwangsausschluss aus der Gruppenliga Frankfurt. In der Partie trat Bürgel nicht einmal mit elf Spielern an.

In Mannschaftssportarten in Über- oder Unterzahl zu agieren, steht insbesondere im Handball auf der Tagesordnung, weil häufig Zwei-Minuten-Strafen verhängt werden. Der Ausschluss eines Fußballers fällt oft gar nicht nachhaltig ins Gewicht, so manche Elf hat zu zehnt den Sieg davongetragen. Selbst, wenn gleich zwei Akteure des Feldes verwiesen werden, ist die dezimierte Mannschaft noch in der Lage, einen Treffer zu erzielen. Der Normalfall ist freilich, dass eine stark dezimierte Mannschaft die Hütte voll bekommt. So wie am Donnerstag in der Gruppenliga Frankfurt Ost wieder einmal die wackere DJK Sparta Bürgel bei ihrem Gastspiel beim FC Alemannia Gedern.

Sparta Bürgel: Zwangsausschluss aus Gruppenliga nach Rekordpleite

Die Gäste traten nicht zum ersten Mal in dieser Runde in Unterzahl an. Zum geplanten Spielbeginn um 20 Uhr hatte noch kein einziger Akteur aus dem Offenbacher Stadtteil den Weg in den Vogelsberg gefunden. Eine halbe Stunde später war Sparta dann zu siebt, also laut Regelwerk spielfähig, und das Scheibenschießen nahm seinen Lauf. 24:0 stand es zur Halbzeit, fünf weitere Treffer fielen im Zwei-Minuten-Rhythmus nach Wiederbeginn bis zur 55. Minute. Dann verletzte sich ein Spartaner, ihm soll laut Auskunft von Olaf Happel, dem 64 Jahre alten Torhüter, Trainer und Manager, zudem übel gewesen sein. Daraufhin brach der Schiedsrichter der Regel entsprechend das Spiel ab. Hielt Happel mal einen Ball – die meisten musste er machtlos passieren lassen –, dann nutzte er nicht die Hände sondern die Beine, im Kasten hatte er zuvor noch nie gestanden. Wäre die Partie nicht abgebrochen worden, Appel hätte wohl an die 50 Mal den Ball aus dem Netz holen müssen. Doch hatten die Gederner Spieler diese Aufgabe im Bemühen, so schnell wie möglich den nächsten Treffer anzubringen, längst übernommen und trugen das Leder zügig zum Anstoß an die Mittellinie.

Vom Allzeitrekord in Sachen Trefferzahl war die Gederner Alemannia allerdings weit entfernt, denn der wird offiziell mit 149:0 angegeben. Dieses Resultat kam in Madagaskar nur deshalb zustande, weil sich eine der beiden Mannschaften aus Protest gegen die Schiedsrichterleistung zahllose Eigentore ins Netz legte.

Das Martyrium der Bürgeler, die trotz allwöchentlicher Abreibungen partout nicht aufstecken wollten, ist übrigens zu Ende: Mit der sagenhaften Tordifferenz von 16:302 ist die DJK aus dem Spielbetrieb ausgeschieden. Nach zweimaligem Nichtantreten erfolgte der Zwangsausschluss wegen des Spielabbruchs in Gedern. /osl