Warum die Schwälmer letztlich dieses Spiel gewonnen haben, das wussten sie wahrscheinlich selbst nicht. Hauptgrund war jedenfalls keine Glanzleistung, sondern schlichtweg die Tatsache, dass Neuhof, aber auch der Schiedsrichter in den entscheidenden Situationen Pate standen.

Gute 40 Minuten lang sah es so aus, als würde Neuhof den Sieg in der heimischen Glückaufkampfbahn behalten. Der SVführte durch den sehenswerten Flatterball von Antonio Antoniev völlig verdient. „Das einzige, was ich der Mannschaft bis dahin vorwerfen konnte war, dass wir nicht das 2:0 gemacht haben. Wir hatten alles im Griff, haben uns richtig gut präsentiert“, resümierte der sportliche Leiter Alexander Bär später.

Dann aber schien sich alles gegen Neuhof verschworen zu haben. Zunächst lieferte Leon Bräuer ein Beispiel dafür, dass ein winzig kleiner Fehler große Auswirkungen haben kann. Ihm verrutschte der Ball bei einem Klärungsversuch und so gab es Eckball anstatt Einwurf. Aus dieser Ecke entstand die Szene mit dem Handspiel von Manns auf der Linie, das Rot und den Elfmeter zum 1:1 nach sich zog. Viele waren aber der Meinung, der Ball sei ohnehin schon über der Linie gewesen. Hätte der Schiri auf Tor erkannt wäre Neuhof der Feldverweis erspart geblieben und keine hätte sich beschwert.

So musste Neuhof mehr als eine Halbzeit bei der Wärme in Unterzahl spielen. Das machten die Hausherren aber verdammt gut. Neuhof hatte zwei, drei gute Chancen zum 2:1. So als Görner eine Fußspitze fehlte, um noch an die Hereingabe von Duvnjak zu kommen (58.).

Und Schwalmstadt? Der Aufstiegskandidat tat nichts, um das Spiel zu gewinnen, machte aber eiskalt aus seiner ersten Torchance das 1:2. Doch auch nach dem Kopfballtor von Seck gab es wieder Diskussionen. „Wenn ein Spieler den Torwart einen Meter von der Torlinie derart umrammt, dann muss es eigentlich Freistoß geben. Das war Foul und kein Tor“, schimpfte Bär, dessen Ärger man durchaus nachempfinden konnte.

Doch alles hatte sich gegen Neuhof verschworen. Denn kurz vor Ende verlor Adam Agovic die Nerven und wurde gegen Patrick Herpe tätlich. Sogar zu neunt hatten Görner (90.) und Bräuer (90.+2) noch die Chancen zum 2:2.

Neuhof: Albayrak; Antoniev, Agovic, Bräuer, Manns, Skugor, Duvnjak, Kengi Fotsing, Gorgiev, Heiliger, Görner.
Schwalmstadt: Nikocevic; Gerstung, Lerch, Seck (71. Klaus), Kutzner, Wolf, Jäckel (76. Mitchell), Herpe, Lindenthal (58. Cetinkaya).

Schiedsrichter: Tobias Lecke (FSG Bebra).
Zuschauer: 100.
Tore:
1:0 Antonio Antoniev (26.)
1:1 Jan Henrik Wolf (42., Handelfmeter)
1:2 Fabian Seck (76.).
Rote Karten:
Tobias Manns (Neuhof) wegen Handspiel auf der Torlinie (41.)
Adam Agovic (Neuhof) wegen einer Tätlichkeit (88.)