Zweigleisige Planung gehört zur Tagesordnung

22. November 2023, 08:26 Uhr

Steffen Bernhardt (im Duell mit Johannesbergs Sardi Bardhushi) ist mittlerweile Trainer beim SSV Sand und weiß die derzeitige Lage realistisch einzuschätzen. © Charlie Rolff

Beim SSV Sand drückt der Schuh. Trotz der bescheidenen Lage in der Verbandsliga Nord ist der Zusammenhalt in der Mannschaft absolut gegeben.

Lediglich fünf Punkte, davon drei geschenkte durch den Rückzug des SV Reichensachsen und deshalb noch ohne einen erspielten Sieg. Nach vielen guten Jahren steht der SSV Sand derzeit mi dem Rücken zur Wand, muss sich längst mit dem Gang in die Gruppenliga beschäftigen. Sand und die Verbandsliga Nord? Das gehört irgendwie zusammen, spielen die Bad Emstaler doch seit seit 2006 – lediglich 2008/2009 musste der SSV nach dem Abstieg kurzzeitig Gruppenliga spielen – auf jener Ebene. Und phasenweise war gar der Sprung in die Hessenliga möglich, was zwei Relegationsteilnahmen 2017 und 2018 belegen.

Nun sind die Vorzeichen andere. „Uns war bewusst, dass es nicht immer bergauf gehen kann. Nun ist der Zeitpunkt eingetroffen, dass wir nicht mehr das Personal von vor einigen Jahren haben“, sagt Steffen Bernhardt, derzeitiger Trainer. Der SSV erlebte eine goldene Generation mit Jungs aus dem Ort. Der 36-Jährige war ein Teil davon und sieht sich nun verantwortlich als Coach. Denn Bernhardt übernahm im Laufe der Saison, nachdem der vorige Trainer Tobias Oliev und der Verein sich einvernehmlich trennten . Oliev, ein weiterer Teil der goldenen Generation, und Bernhardt sind dicke Kumpels, weshalb er eine Weile überlegen musste, ob er das Amt übernehmen sollte.

SSV Sand: Zweigleisige Planung mit Verbandsliga und Gruppenliga

Für seinen SSV tat er es – trotz der schwierigen Konstellation. „Wir machen uns nichts vor. Es ist längst an der Tagesordnung, zweigleisig zu planen. Ein Abstieg würde uns nicht umwerfen, das Konstrukt steht und tritt der Fall des Abstiegs ein, werden wir in der Gruppenliga eine gute Mannschaft stellen. Es macht Spaß, mit den Jungs zusammenzuarbeiten und der Zusammenhalt ist top“, schildert Bernhardt. Natürlich kennt er die Abstiegsregelung, hofft auf den Klassenerhalt des SV Steinbach und des SV Adler Weidenhausen in der Hessenliga und eine geringere Absteigerzahl in der Verbandsliga Nord. Doch selbst dann benötigt Sand reichlich Punkte, verbaselte aber jüngst das Kellerduell in Willingen mit 2:4. „Eigentlich müssen wir gewinnen, machen aber vier individuelle Fehler und schenken dem Gegner den Sieg. Irgendwie typisch in einer solchen Lage.“

Vielleicht glückt im Nachholspiel am Mittwochabend gegen den SV Neuhof (19.30 Uhr) der Befreiungsschlag. Nachdem Klassenleiter Matthias Schmelz eine weitere Absage ausschloss, musste Sand nach einem Ausweichplatz Ausschau halten – und fand diesen mit dem eigenen B-Platz. „Dörnberg geht nicht, Baunatal geht nicht. Die Kunstrasenplätze sind belegt. Deshalb bleibt nur unser B-Platz und der ist einigermaßen bespielbar. In der vorigen Wochen konnten wir nicht drauf trainieren, jetzt ist er trockener. Schön wird‘s trotzdem nicht“, blickt Bernhardt dem Spiel entgegen.

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