Viele Zweikämpfe, wenig fußballerische Klasse. Derby stand drauf, Derby war phasenweise vor rund 360 Zuschauern drin. Lediglich mit Torchancen geizten die SG Ehrenberg und die SG EES . „Ich glaube, von außen war es nicht schön anzusehen. Teilweise war es ein ganz schönes Bällegeblase“, analysierte EES-Mittelfeldspieler Noah Neubauer treffenderweise. Trotz der 0:1-Pleite konnte der Youngster die 90 Minuten gut einordnen und fand Gründe, weshalb sein Team das Momentum von vor ein paar Wochen verloren hat. „Erst das 0:3 gegen Aulatal, jetzt hier die Niederlage. Das waren im Vorfeld Spiele auf Augenhöhe und mit besonderer Brisanz. Wir sind wohl noch etwas zu grün hinter den Ohren, um in diesen Partien das abzurufen, was wir eigentlich können.“

Gruppenliga: Ehrenberg feiert Sieg im Rhöner Derby gegen EES

Zwar hat EES nach wie vor Rang zwei inne, die Ausgangsposition hat sich allerdings merklich verschlechtert. Und da rückt Ehrenberg ins Bild. Nur noch drei Zähler beträgt der Rückstand auf den Rhöner Nachbarn, nachdem Maximilian Heil in der Endphase der ersten Halbzeit zum Matchwinner wurde. Ein langer Ball erreichte Stürmer, der aus vollem Lauf überlegt und gefühlvoll das einzige Tor des Tages erzielte. Dass die Gäste eine Abseitsposition gesehen haben wollen, wird ganz Ehrenberg völlig egal sein. Genauso wie der Pfostentreffer von Neubauer, der einen Freistoß ans Aluminium schlenzte (81.). Es war die beste Ausgleichschance der Gäste, die aus dem Spiel heraus nie eine gute Abschlussposition fanden.

Was zum Spiel passte, war die lange Leine von Referee Marcus Klimek. Lediglich drei Gelbe Karten – allesamt rund um die 90. Minute – verteilte Klimek. SGE-Kapitän Florian Dinkel gefiel dies: „Es war intensiv, es hat Bock gemacht vor den vielen Zuschauern. Am Ende ist etwas Glück dabei, aber aus meiner Sicht geht der Sieg in Ordnung.“ Ob er mit seinem Team nun oben anklopft? „Der Blick hoch ist immer schöner als nach unten. Ich vermute mal, dass wir mit der Gruppenliga für die neue Saison planen können“, sagte Dinkel, der den guten Lauf der SGE ansprach. Seit fünf Spielen ist Ehrenberg ohne Niederlage, kassierte zudem in den vergangenen vier Begegnungen nie ein Gegentor. Dass Aufstiegsspiele in der Rhön Freude bereiten, wurde 2019 beim erstmaligen Aufstieg in die Verbandsliga sichtbar. Doch auch EES würde diese mitnehmen, wie Neubauer verrät: „Wir müssen in der Saison bleiben. Es macht doch Spaß, wenn du bis zum Ende um was spielst.“

Die Statistik:

SG Ehrenberg: Meinecke; Jestädt, Mo. Schäfer, Heil, Keidel – Dinkel, Breunig – Hartung, Greifzu, Goldbach (89. Vorndran) – Heim (58. Diel). SG EES: Stüss; Vilmar, Vey (86. Kraus), M. Hohmann (54. Hahner), S. Neubauer – Langgut, N. Neubauer – Jakob, M. Grösch, Vogler (71. Weber) – Zehner. Schiedsrichter: Marcus Klimek (SV Dirlos). Zuschauer: 360. Tor: 1:0 Maximilian Heim (38.).