Pfeife bleibt stumm – und keiner weiß, warum

21. August 2022, 16:20 Uhr

Freiensteinaus Kapitän Niklas Schenk will Großenlüders Niklas Wese nicht an sich vorbeilassen – was in dieser Szene auch gelingt. © Jonas Wenzel

Hast du kein Glück, kommt meist noch Pech hinzu. Gruppenligist Teutonia Großenlüder kann davon ein Lied singen, denn bei der 0:1-Pleite gegen Freiensteinau hätten die Teutonen weit in der Nachspielzeit einen Elfmeter für sich bekommen müssen. 

Der emsige Teutonen-Spielmacher Niklas Wese lief von halbrechts in den Strafraum ein, legte den Ball an Freiensteinaus Schlussmann Lukas Hohmann vorbei und wurde von selbigem voll abgeräumt. Was jeder als klaren Strafstoß wertete, sah Schiedsrichter René Enzmann anders, er ließ weiterspielen und schenkte der SGF den fünften Sieg im fünften Spiel – und ist somit Spitzenreiter.

Großenlüder hadert nach nicht gegebenen Elfmeter

„Glockenklarer Elfmeter. Mir brummt zwar jetzt der Schädel, aber da lege ich mich fest. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie man den nicht pfeifen kann“, sagte nicht etwa Wese nach Spiel, sondern Hohmann, der feststellte, „dass wir in dieser Situation eben das Glück haben, was du hast, wenn du ohnehin einen Lauf hast“.

Und Wese, untröstlich und merklich gefrustet, drehte in seiner Darstellung den Spieß um, sprach vom „nächsten Niederschlag in einer schwierigen Phase“. Er hatte sich da bereits mit Schiedsrichter René Enzmann ausgetauscht. Ruhig und sachlich. Sogar mit Lob sparte Wese nicht, gratulierte Enzmann aufrichtig für eine ansonsten gelungene Spielleitung. Und gar sein Trainer Francesco Martinez stellte fest: „Jeder Schiedsrichter macht mal Fehler. Schön ist aber, wie er damit umgeht. Er hat die Situation aus seiner Sicht erklärt – und ist dabei kein Stück arrogant gewesen.“ 

Großenlüder tut sich ohne die Korsettstangen aus der Vorsaison wie Christopher Ripka (Laufbahnende ), Fabian Lehmann (Spielertrainer FSG Vogelsberg) und Sascha Hasenauer (Flitterwochen)weiterhin schwer, es fehlt an Führung auf dem Platz, der Kader ist wegen Verletzungen ausgedünnt. Die Leistung diesmal war aber engagiert, die beste Chance vergab Kapitän Felix Schlitzer gegen Lukas Hohmann per Kopf (26.).

Freiensteinau erwischte den besseren Start ins Spiel, das frühe Tor nach klasse Solo durch Kevin Stribny war verdient (10.). Doch dann ließ die Jessl-Elf merklich nach, hatte beispielsweise durch Jannik Beikirch (48.) und Niclas Beikirch (77.) weitere glasklare Chancen. „Wir haben uns diesmal zu sehr auf die Defensive verlassen, das war die bislang schlechteste Saisonleistung“, befand SGF-Abwehrhüne Sebastian Krieg.

Teutonia Großenlüder: Mohr; Paskiewicz, Schlitzer, Auth, Strehl (46. Böse) – Nteugha, Ziegler – Reith, Wese, Hubl – Haus (67. Martella). SG Freiensteinau: L. Hohmann; Link, Krieg, N. Hohmann, Schenk – N. Beikirch, Sill – Stramm (73. Hausmann), Stribny (90.+5 Günther), Voland – J. Beikirch (88. Thaler). Schiedsrichter: René Enzmann (SV Ober-Mörlen). Zuschauer: 180. Tor: 0:1 Kevin Stribny (10.). Gelb-Rote Karte: Franz Voland (83., Freiensteinau).

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