Mit langem Atem in die Hessenliga?

28. Februar 2023, 15:29 Uhr

Marco Aulbach, Torhüter der SG Bad Soden, will in die Hessenliga. © Yowegraphy

Bad Sodens neuer Trainer Lars Schmidt (57) hinkt mit seiner Elf vor dem Start in die heißen Monate als Tabellenfünfter der Verbandsliga Nord dem Ziel „Hessenliga“ hinterher. Auf den Hünfelder SV beträgt der Rückstand bereits acht Punkte. KN-Mitarbeiter Michael Heil sprach vor dem ersten Spiel beim Mitbewerber CSC Kassel mit Torhüter Marco Aulbach (29).

Herr Aulbach, wo steht die Mannschaft vor dem Auftakt beim CSC Kassel?

Wir haben extrem intensiv gearbeitet, um uns bestmöglich auf die Rückrunde vorzubereiten. Es gibt neue Prozesse und Herangehensweisen durch den neuen Trainer. Ich denke, dass wir gut aufgestellt sind, wir sind gerüstet. Kassel ist eine sehr erfahrene Truppe, dennoch rechnen wir uns gute Chancen aus. 

Kassel steht nach dem Sieg in Flieden drei Punkte vor der SG Bad Soden . Ist die SG bei einer Niederlage schon raus aus dem Aufstiegsrennen?

Ich denke eher, das wird über einen langen Atem gehen. Wir haben ja noch eine komplette Rückrunde zu spielen. Außerdem haben wir noch ein Nachholspiel gegen Ehrenberg, in dem wir punkten können. Fünf, sechs Mannschaften haben sich oben festgesetzt und Tabellenführer Hünfeld muss erst einmal die Konstanz der Hinrunde auch in der Rückrunde hinlegen.

Ende Oktober ging Trainer Anton Römmich, in Lars Schmidt wurde ein ehemaliger Bundesliga-Profi und erfahrener Trainer geholt. Was hat sich verändert?

Jeder Trainer hat Dinge, auf die er Wert legt. Die Disziplin in der defensiven Arbeit und auch bei Standards gegen uns sind dem neuen Trainer sehr wichtig. Da müssen wir noch ins Feintuning bis Kassel.

Es war zu hören, das Training sei sehr hart. Zu hart?

Zu hart nicht, aber wir haben läuferisch schon sehr viel gemacht. Aber dafür ist die Vorbereitung ja auch da, da kann man schon mal schwere Beine haben. Das hilft uns am Ende.

Es passte in dieser Saison defensiv wie offensiv nicht so richtig. Was muss sich genau ändern?

Grundidee muss sein, die Null zu halten. Nach vorne hatten wir auch in der Hinrunde genügend Chancen. Die Stabilität in der Defensive ist entscheidend, vorne bekommen wir Möglichkeiten. Wir müssen sie nur besser verwerten. 

Schmidt bemängelte nach dem ersten Test, dass man versuchte, am eigenen Strafraum ein Dreieck aufzubauen. Muss man wirklich alles spielerisch lösen?

Das ist situationsabhängig. Man kann sich spielerisch aus einer bedrohlichen Situation durchaus lösen. Es gibt aber Situationen, da macht es keinen Sinn. Da muss man auch mal einen Befreiungsschlag machen. Oberndorf war das erste Spiel, das würde ich nicht so hoch hängen.

Zum Hünfelder SV sind es acht Punkte. Ist der Titelgewinn noch realisitsch oder konzentriert man sich auf Relegationsplatz zwei? Dort steht Dörnberg, aber auch dieses Team hat acht Punkte Vorsprung.

Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir haben jeden Konkurrenten im direkten Duell. Das sind viele sogenannte Sechs-Punkte-Spiele. Wir müssen von Woche zu Woche denken.

Der Vorstand hat in Fernando Martinez Bizcocho und Benedikt Kreß zwei Stürmer in der Winterpause zurückgeholt. Helfen die beiden weiter?

Fernando belebt unser Spiel. Auch in der ersten Saison war er immer für Tore gut. Er macht viele Laufwege und arbeitet viel. Er wird uns guttun. Benedikt ist auch ein feiner Spieler. Er schlägt gute Flanken.

Wie sehen Sie Ihre Situation?

Ich würde mich freuen, wenn wir so viele Spiele wie möglich zu null gestalten und dann den maximalen Erfolg aus den dreieinhalb Monaten holen. Richtung Mai geht es ins Finale. Das müssen wir performen. Das Ziel ist der Aufstieg!