Aus Fernost zurück in den Fußball-Flow

24. April 2024, 13:21 Uhr

Ich bin wieder da: Kevin Hohmann hat in den vergangenen Monaten viele Eindrücke in Südostasien sammeln dürfen und möchte nun mit der SG Viktoria Bronnzell weiter in der Verbandsliga auftrumpfen. © Charlie Rolff

Ergebnisse wie in der starken vorigen Saison hat die SG Viktoria Bronnzell zuletzt geliefert. Dabei war mit Kevin Hohmann ein Stammspieler gar nicht dabei – zumindest in physischer Hinsicht.

Raus aus dem Alltag, rein in unzählige fernöstliche Eindrücke. Das war in den vergangenen vier Monate das Motto von Hohmann und seiner Partnerin Luisa. Der Mittelfeldspieler der SG Viktoria Bronnzell bereiste Südostasien, lernte mit Sri Lanka, Thailand, Malaysia, Singapur, Laos, Vietnam, den Philippinen und Indonesien acht Länder und deren Eigenheiten kennen. Machte dabei mehrtägige Motorradtouren im Norden Vietnams durch bergige Landschaften, nächtigte in schlichten Bambushäusern auf den Philippinen, flog Heißluftballon in Laos und genoss tagtäglich die verschiedensten Kulturen. „Jeder Tag war besonders, jedes Land unterschiedlich, die Menschen immer zuvorkommend. Es war eine wunderschöne und zugleich unbeschwerte Zeit“, blickt der 30-Jährige auf die Erlebnisse zurück.

Trotz der Entfernung von rund 9000 Kilometern war Hohmann im Geiste noch immer bei seiner Mannschaft, hielt in verschiedensten WhatsApp-Gruppen Kontakt. Seine letzte Partie für die Viktoria bestritt er am 12. November beim 3:3 gegen Bad Soden , erstmals wieder im Kader war er vor zweieinhalb Wochen beim 6:2 gegen Eiterfeld/Leimbach . Mehr als fünf Monate hatte der gebürtige Pilgerzeller keinen Ball am Fuß und macht keinen Hehl daraus, dass ein Platz auf der Ersatzbank momentan das höchste der Gefühle ist. „Ich bin niemand, der Ansprüche stellt. Zumal ich das in der derzeitigen Phase überhaupt nicht darf“, meint Hohmann und spricht die vier Siege in Folge an.

Verbandsliga: Aus Fernost zurück in den Bronnzeller Fußball-Flow

Mit jenen Erfolgen hat sich Bronnzell aus der Abstiegszone entfernt und ein Stück weit den Flow aus der tollen vorigen Saison gefunden. Die Erinnerungen an das erste Verbandsligajahr mit Platz zwei in der Endabrechnung sowie den Relegationsspielen sind noch präsent. Problematisch daran war nur, dass die Viktoria kaum eine Sommerpause genießen durfte. „Es war abzusehen, dass es in dieser Spielzeit schwieriger wird. Das ist der normale Lauf. Dass wir so weit unten stehen würden, liegt auch an einigen unglücklichen Spielen sowie Verletzungen, die den Kader ausgedünnt haben. Dennoch wussten wir zu jeder Zeit, was wir können und wie gut unsere Mannschaft ist. Deshalb haben wir uns nicht verrückt machen lassen“, sagt Hohmann.

In all der Zeit stand das Team zusammen, trotzte dem personellen Engpass mit Spielern aus der Reserve und will nun die Serie beim Auswärtsspiel in Neuhof (Mittwoch, 19 Uhr) fortsetzen. Der Gegner sei eine Wundertüte, meint der 30-Jährige: „ Im Hinspiel haben wir 2:1 gewonnen , aber Neuhof hat sich gut präsentiert. Wir wollen allerdings nachlegen, uns nicht ausruhen und noch die nötigen Punkte für den sicheren Klassenverbleib holen.“ Nun wieder vermehrt mit Hohmann, jedoch vorerst wohl nur als Ersatzspieler. In Lehnerz findet am Mittwoch zudem ein weiteres Osthessen-Derby statt. Die U23 der SG Barockstadt empfängt um 18.30 Uhr den FC Britannia Eichenzell.