In Fulda gab es für Kuranyi, Amanatidis und Co. wenig zu holen

04. Mai 2023, 19:07 Uhr

Kevin Kuranyi spielte einst mit dem VfB Stuttgart II in Fulda, bevor er Bundesliga- und Nationalmannschafts-Torjäger wurde. © Bernd Weißbrod/dpa

Der Jugendabteilung des VfB Stuttgart sind zahlreiche Nationalspieler entsprungen – aus der aktuellen DFB-Elf sind Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Timo Werner beste Beispiele. Dennoch herrscht beim Traditionsverein derzeit eine Diskussion, warum immer weniger Talente den Sprung nach oben schaffen.

Die A- und B-Junioren des VfB sind deutscher Rekordmeister. Keine Reserve-Mannschaft spielte so lange und erfolgreich in der Dritten Liga. Und trotzdem gibt es beim Blick auf den Kader des abstiegsbedrohten Bundesligisten keinen einzigen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der eine gewichtige Rolle einnimmt. Ein Dorn im Auge des Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle, der das Thema am vergangenen Sonntag im „Doppelpass“ auf die Tagesordnung brachte.

VfB-Vorstand Alexander Wehrle übt Kritik an Durchlässigkeit

Ein Kritikpunkt: Man gebe einerseits einen zweistelligen Millionenbetrag für das Nachwuchsleistungszentrum aus, müsse aber andererseits zugleich eine ähnlich hohe Summe für das Gehalt der vielen Leihspieler aufbringen. „Du machst entweder das eine oder das andere. Aber beides geht halt nicht“, forderte Wehrle ein Umdenken.

Wie erfolgreich der VfB war, wenn er in der Vergangenheit auf den eigenen Nachwuchs gesetzt hat, zeigt ein Blick in die Historie. Unter Trainer Felix Magath erreichten die „Jungen Wilden“ sogar die Champions League. Mit dabei war 2003 einer, der kurz zuvor noch mit der zweiten Mannschaft des VfB in Fulda zu Gast war: Als Stuttgart im November 2001 letztmals in der Johannisau bei Borussia Fulda gastierte, stürmte ein gewisser Kevin Kuranyi. Der spätere 52-fache deutsche Nationalstürmer (19 Tore) war damals 19 Jahre alt.

Auch weitere spätere Bundesliga-Größen verdienten sich erste Sporen in der zweiten Mannschaft des VfB, die insgesamt sechsmal gegen Borussia Fulda spielte. In der Johannisau liefen unter anderem die ehemaligen Eintracht-Profis Michael Fink, Matthias Lehmann und Ioannis Amanatidis oder Andreas Hinkel auf.

Viel zu holen gab es für die Stuttgarter gegen Fulda nicht. Auswärts blieb der VfB dreimal sieglos, holte einzig im letzten Aufeinandertreffen vor 22 Jahren einen Punkt (2:2). Zuhause ist die Bilanz nur bedingt besser: Einen Sieg gab es nur im ersten Spiel im September 1998 (3:1). Dafür war der VfB auch im ersten Duell mit der SG Barockstadt (2:1) erfolgreich .

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