Die Mitteilung des FC Gießen auf seinen Social-Media-Kanälen am Montagnachmittag schlug ein wie eine Bombe. „Der FC Gießen sagt der Regionalliga Südwest ab“, lautete die Schlagzeile. Wen diese Meldung besonders hart traf? Türk Gücü Friedberg ! Einzig TGF hatte neben der U21 von Eintracht Frankfurt und Gießen die Lizenz für die Regionalliga Südwest beantragt. Doch dann kam das bescheidene sportliche Abschneiden der Mannschaft von Trainer Enis Dzihic. Platz eins war ohnehin für so gut wie an die SGE-Reserve vergeben, doch in den vergangenen Wochen zog der FCG auf Platz zwei immer weiter davon. Die Aufstiegsspiele gegen je einen Vertreter aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saar waren nicht mehr zu erreichen. Entsprechend stellten die Verantwortlichen Friedbergs die Bemühungen ein, die erforderlichen Unterlagen an die Regionalliga Südwest GbR zu senden.

Hessenliga: Keine Fristverlängerung für Türk Gücü Friedberg von der Regionalliga Südwest GbR

Bis Gießen am letztmöglichen Tag des Lizenzierungsverfahrens die Bombe platzen ließ. „Eine nicht zu erwartende Nachricht“, sagt Fatih Kaplan aus dem Vorstand von Türk Gücü und fügt an: „Die Hürden für die Regionalliga waren enorm hoch. Dann kam das Sportliche hinzu und aus Gießener Kreisen hörten wir stets, dass sie die Aufstiegsspiele wahrnehmen wollen.“ Dass die Mittelhessen just am 15. Mai mit der Meldung um die Ecke kam, hat einen „Beigeschmack“, wie Kaplan schildert: „Hätten sie diese Nachricht ein paar Tage eher veröffentlicht, hätten wir reagieren können. Wir hätten den Kontakt zum FSV Frankfurt wieder aufgenommen wegen eines Ausweichstadions, hätten die Bankkaution bei der Regionalliga hinterlegen und noch mal Gespräche mit der Stadt führen können. So aber war das alles nicht mehr möglich.“

Ganz unversucht ließ es TGF allerdings nicht. So schaltete sich Silke Sinning, Vizepräsidentin beim Hessischen Fußball-Verband und Deutschen Fußball-Bund, ein. „Sie hat sich für uns eingesetzt und Kontakt mit der Regionalliga aufgenommen. Leider konnte sie keine Verlängerung der Frist bewirken“, informiert Kaplan. Als Verlierer steht für ihn nun der hessische Fußball da. „Es ist schade, dass Hessen nicht an der Dreier-Aufstiegsrunde teilnimmt. Wir hätten diese Spiele gerne bestritten. Ganz egal, welche Ergebnisse zustande gekommen wären und ob wir uns überhaupt mit mindestens Platz vier in der Hessenliga dafür qualifiziert hätten. Wäre Gießen ein wenig transparenter gewesen, hätten wir den nun eingetretenen Fall abwenden können. Uns fehlte schlicht die Zeit, zumal wir im Verein alles Ehrenamtler sind.“