Steinbacher Frust nach spätem Wiegand-Treffer

30. März 2024, 17:48 Uhr

Fabian Wiegand traf kurz vor Schluss zum 1:1 für den SV Steinbach. © Memento36

Der SV Steinbach hat im Auswärtsspiel beim VfB Marburg einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Trotz des späten Ausgleichstreffers herrschte Frust im SVS-Lager.

Viel hätte nicht gefehlt, und die Partie wäre zum zweiten Mal abgesagt worden. Nachdem die Stadt Marburg den Rasenplatz für unbespielbar erklärte, entschied Schiedsrichter Julien Scherthan (SV Bischofsheim), dass auch die beiden als Alternative zur Verfügung stehenden Kunstrasenplätze aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht bespielbar seien . Teile des Kunstrasens ließen sich vom Boden anheben, das Verletzungsrisiko für die Spieler war zu hoch. Das Schiedsrichtergespann konnte den Daumen schließlich dennoch heben, weil die Stadt die Sperre für den Rasen aufhob.

Hessenliga: SV Steinbach holt Punkt nach Spielort-Wirrwarr

Mit dem um eine Stunde verspäteten Anpfiff kamen die Spieler des SV Steinbach besser klar. Gegen einen tiefstehenden VfB Marburg hatte der SVS mehr Ballbesitz und mehr Situationen in der gegnerischen Hälfte. Dumitru Neacsu hatte die erste große Chance für den SVS nach 14 Minuten, allerdings verfehlte seine Kopfballverlängerung das Tor knapp. Nach einer Doppelchance von Niklas Budesheim und Luca Uth (22.) blieben die Gäste zwar spielbestimmend, hatten allerdings weniger Aktionen vor dem gegnerischen Tor und gewährten trotz guter Arbeit in der Defensive dem VfB einige Möglichkeiten im Umschaltspiel.

Mit dem Halbzeitpfiff nutzte der bis dahin unsichtbare Del Angelo Williams den ersten richtig guten Angriff der Marburger zur Führung (44.), die beim SVS Wirkung hinterließ. Äußerst schwerfällig kam der Tabellenvorletzte aus der Kabine und hatte Glück, dass es Marburg verpasste, auf 2:0 zu erhöhen. So erhöhte Steinbach in der Schlussphase den Druck und belohnte sich für die gute Leistung im Auswärtsspiel durch den Ausgleichstreffer von Fabian Wiegand, bei dessen Distanzschuss aus gut 25 Metern VfB-Keeper Lorenz Purbs keine gute Figur abgab (89.). Dennoch bestimmte Frust das Stimmungsbild im SVS-Lager.

VfB Marburg: Trainer Weinecker hofft auf Denkanstoß

„Es wird leise im Bus. Natürlich ist der Punkt zu wenig und wir sind enttäuscht, aber ich bin zufrieden damit, wie die Mannschaft gespielt hat. Das war mutig und wir haben richtig gut Fußball gespielt“, sagte SVS-Trainer Petr Paliatka. Sein Gegenüber Andre Weinecker sah einen Punkt mit „fadem Beigeschmack“, mit dem der VfB-Trainer jedoch nicht unzufrieden ist: „Nüchtern gesehen können wir damit leben, wir haben Steinbach auf Distanz gehalten. Aber natürlich tut es weh.“

Beim Thema Kunstrasenplatz hofft Weinecker, dass die Entscheidung der Schiedsrichter ein Denkanstoß für Ausbesserungen gewesen sein könnte: „Bis jetzt hat da oben jeder Schiedsrichter angepfiffen und nie etwas moniert. Der Schiedsrichter hat diesmal klar kommuniziert, dass es ein Sicherheitsrisiko ist. Unser Problem wird sein, dass der Platz komplett wegfallen könnte. Bei uns hängt dann auch sehr viel Jugend dran. Wir können nur hoffen, dass die Stadt bei der Pflege sehr viel Unterstützung zeigt, denn ansonsten wird das hier kein Zuckerschlecken.“

VfB Marburg: Purbs; Wägelin, Pape, Wontka, Dinler – Isaac (89. Schmidt), Traut, Arifi, Wiessner (80. Kamenskiy) – Williams, Freese (80. Besel). SV Steinbach: Ernst; F. Wiegand, T. Wiegand, Neacsu – Budesheim (58. Kovac), Wittke (58. Hartung) – Kehl, Paliatka (74. Weitz), Uth – Stadler, Reith. Schiedsrichter: Julien Scherthan (SV Bischofsheim). Zuschauer: 300. Tore: 1:0 Del Angelo Williams (44.), 1:1 Fabian Wiegand (90.).

Vermarktung:

Mehr zum Thema

Wettbewerbe